Du weißt nicht wie Recht du hast

Katana schrieb:
Das ist typisches Sekt oder Selters Denken GN ,

Sekt oder Selters? Selbstverständlich Sekt!

Die Frage ist ja nicht, ob Sekt notwendig, gut oder schlecht ist, sondern was man daraus macht. Dummerweise ist er nun einmal da. So geht’s mit allen Erforschungen, Entdeckungen, Entwicklungen. Jede Entdeckung hat anschließend ihre zwei oder mehr Seiten. Nicht jede Entwicklung daraus ist ein Fortschritt. Was man aus dem Sekt macht, wie und wofür man ihn verwendet, ist letztlich von jedem Einzelnen abhängig.

Zwar habe ich es gerne einfach und bequem, gönne mir vereinzelt komplett überflüssigen Luxus, bin aber ebenfalls Praktiker und darüber hinaus so etwas wie ein Minimalist. Dank diverser Fortschritte lassen sich meine Bequemlichkeit und Genuss ganz gut miteinander verbinden.

Was sinnvoll ist, was nicht, darüber sind wir uns sicher einig. In der Masse gehen die Meinungen jedoch sehr weit auseinander. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, wie du schon angemerkt hast. In einer Individualgesellschaft sind Fehlentwicklungen leider nicht gänzlich vermeidbar. Da bräuchte es schon eine uniforme Gesellschaft, wie sie bspw. in Nordkorea gezüchtet wird.

Die von dir erwähnte Sache mit Aldi ist der Klassiker. Da wurde etwas entwickelt, was kein Mensch braucht. Weil man es kann. Und weil es zum eigenen Vorteil gereichen könnte. Es wird (voraussichtlich) genutzt, weil es da ist – nicht weil es notwendig oder sinnvoll wäre. Der ursprüngliche Fortschritt ist, die Möglichkeit etwas kühlen zu können. Was man im konkreten Fall daraus gemacht hat, würde ich nicht als Fortschritt bezeichnen. Der Kühlschrank ist der Sekt, dieser Abhol-Automat ist Selters.

Da geht es schon los. Wie sie in Nordkorea gezüchtet wird, warst du schon mal in Nordkorea oder woher weißt du das?

Ich könnte jetzt weiter machen, ich lasse es lieber.

Abriter schrieb:
Was sinnvoll ist, was nicht, darüber sind wir uns sicher einig. In der Masse gehen die Meinungen jedoch sehr weit auseinander. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, wie du schon angemerkt hast. In einer Individualgesellschaft sind Fehlentwicklungen leider nicht gänzlich vermeidbar. Da bräuchte es schon eine uniforme Gesellschaft, wie sie bspw. in Nordkorea gezüchtet wird.

Ohne dir auf den Schlips zu treten demonstrierst du mit deiner Argumentation eben genau den Punkt , warum es die Menschheit nicht gebacken kriegt .

Du kommst sofort von einem Extrem ins andere , von der westlichen Individualgesellschaft zum Extrem einer Diktatur wie Nordkorea .

Deswegen ist es scheinbar auch so schwer den kleinsten Schritt rückwärts zu machen , jede Einschränkung unserer Individualität interpretieren wir sofort als kolossale Missachtung unserer Menschenrechte .
Fakt ist aber auch UNSERE Rechte enden da , wo sie die Rechte Dritter beeinträchtigen .

Wir sind dabei global an einem Punkt angelangt , wo unsere Individualität ganze Weltgegenden für die dortigen Menschen unbewohnbar macht .

Mit Technologie und Fortschritt allein , sind diese Folgen nicht mehr unter Kontrolle zu halten, das Einzige was mittelfristig Wirkung zeigen würde ist , wenn die Industrienationen anfangen kürzer zu treten . Die weltweite Industrieproduktion muss runtergefahren werden . Kein Mensch braucht zum Beispiel , um mobil zu bleiben eine Auswahl aus zighundert verschiedenen Automodellen .
Es gibt kein Grundrecht auf SUVs oder Sportwagen , schon gar nicht wenn die vollkommen unnütze Produktion dieser Luxusvehikel die Lebensgrundlage von Millionen Menschen auf diesem Planeten zerstört .


Es ist dabei absoluter Nonsens zu behaupten , das dies nur möglich wäre , wenn wir unsere Individualität aufgeben und uns in ein zweites Nordkorea verwandeln .
Vernünftige Prioritäten zu setzen hat nichts mit dem grundsätzlichen Entzug von Menschenrechten oder Einschränkung individueller Denkweise zu tun , sondern ist schlicht die Einsicht , das nicht nur wir , sondern alle Menschen auf diesem Planeten die gleichen Rechte haben .

Momentan läuft es aber genau umgekehrt , die Schere zwischen Luxus und Armut geht immer weiter auf .
In der Hauptsache deswegen weil die Industrienationen meinen , Luxus sei ein Grundrecht .

Es sind genau diese globalen Unterschiede , die in der Hauptsache die Industrienationen schaffen , die diesen Planeten zu Grunde richten .

Uns Deutschen hängt immer noch die Zeit der Nazis im 3.Reich an , ein perverses Motto der Nazis war "Vernichtung durch Arbeit " . Um die Maschinerie am laufen zu halten lies man Zwangsarbeiter sich zu Tode schuften . Man behandelte sie pervers , enthielt ihnen Nahrung und medizinische Versorgung vor , Zigtausende
hat man so ermordet .

Schau mal dorthin , wo die Rohstoffe für unsere E-Autos und andere nette Dinge abgebaut werden , Kupferminen im Kongo , Lithium in Chile , Edelmetalle , Diamanten , all die netten Sachen die UNSERE Maschinerie am laufen halten .

Und dann schau dir die Bedingungen für die Menschen an , die diese Schätze aus dem Boden holen und erkläre mir mal bitte den Unterschied zu den Methoden der Nazis .

Und das Schlimme ist , es interessiert keine Sau .

Katana schrieb:
Ohne dir auf den Schlips zu treten demonstrierst du mit deiner Argumentation eben genau den Punkt , warum es die Menschheit nicht gebacken kriegt .

Du kommst sofort von einem Extrem ins andere , von der westlichen Individualgesellschaft zum Extrem einer Diktatur wie Nordkorea .

Nein Klaus, du trittst mir keinesfalls auf den Schlips. Schon deshalb nicht, weil wir ziemlich gleich ticken. Wenn es im ganzen Universum nur Einen gibt, der die Gesellschaft und ihre Hochnäsigkeit anprangert, die ihren Wohlstand der Ausbeutung Dritter zu verdanken hat, dann bin ich das. Kann man seit mind. 20 Jahren im Netz nachlesen. Was ich mir da schon alles anhören musste. Ja, die Menschheit kriegt es nicht gebacken. An mir liegt es nicht. Ich zeige nur mit dem Finger auf die Wunde der Tatsachen.

Es ist völlig klar – auch das erzähle ich seit Jahrzehnten – , dass nicht alle Menschen nach westlichem Standard leben können. Dafür reichen die Ressourcen ganz einfach nicht aus. Und Wachstum, ganz gleich welches, ist begrenzt. An dieser Tatsache ist bis jetzt jede größere Gemeinschaft und jedes großes Reich der Menschheit gescheitert.
Bei aller Erkenntnis, Vernunft und Wunschdenken muss man aber auch feststellen, dass die Menschheit so ist wie sie ist. Dämlich, "Es interessiert keine Sau", gierig, jeder ist sich selbst der Nächste – und das immer.

Nordkorea mag ein Extrembeispiel sein So ist aber die Welt und ich versichere dir: Wenn du diesen Menschen heute jeglichen Zugang zu allen Möglichkeiten gibst, werden sie morgen diese komplett ausschöpfen und für sich nutzen. Darauf können wir beide unseren Arsch verwetten. Keiner verzichtet freiwillig.
Ganz ähnlich war es doch 1990: Ich kenne keinen Ossi, der auch nur im Ansatz ein Wartburg/Trabbi-System hätte beibehalten oder gar etablieren wollen (hinterher labern alle schlaues Zeug). Alles kam auf den Schrott, der nächste Schrott wurde gierig angeschafft. Wo immer es ging, wurde auf dicke Backen gemacht. Das ist wahrlich keine Ossi-Krankheit! Der Mensch ist einfach so gestrickt. Jedenfalls die Masse.

Was willste machen? Die Masse müsste an die Leine genommen werden. Mit Hirn alleine funktioniert es offensichtlich nicht. Rücksichtslosigkeit ist Trumpf - nach mir die Sintflut!

Tja , es sieht eben fast so aus , als ob unser System der Demokratie übers Ziel hinaus schießt und zu viele Freiheiten erlaubt .

Es bräuchte eine Regierung auf der Welt als Grundlage und eine gewisse Kontrolle auch der Verantwortlichen , auf das Macht nicht missbraucht wird . Zeitliche Begrenzung von Mandaten .
Vor allem bräuchte es auch eine Begrenzung privater Vermögen weltweit .

Meinetwegen darf es Millionäre geben aber keine Milliardäre , diese Summen verleihen privaten Menschen oder Konzernen einfach zu viel an Macht und Einfluss .

Wenn man diesen Planeten nicht vollends ruinieren will , müssten die Prioritäten erstmal auf einem weltweiten Mindest Lebensstandard gelegt werden .
Konflikte , Kriege , Fluchtbewegungen gehen in erster Linie auf die Bedingungen vor Ort zurück , zufriedene Menschen flüchten nicht und man bekommt sie auch ziemlich schwer dazu , sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen , wenn alle was zu verlieren haben .

Dazu braucht es aber als erstes eben Verzicht bei den Nationen , deren Bürger heute schon viel zu viel haben .

Mit nationalen Regierungen dürfte das nicht machbar sein , eine Weltregierung auf Basis der UNO mit Mehrheitsvotum ohne Veto Recht der Großmächte , das wäre ein Anfang .

Das wäre ja ganz was neues sorry.

Was meinst du worum es gerade im Ukraine Krieg geht, den du so vehement verteidigst?

Um Rohstoffe mein Freund, um Rohstoffe und nicht um irgendwelche Werte.

Wenn du das wirklich verurteilen würdest, dann würdest du die Menschen, die diese Lügen offensichtlich machen, nicht als Putins Bitches bezeichnen.

Sorry

Leon0822 schrieb:

Was meinst du worum es gerade im Ukraine Krieg geht, den du so vehement verteidigst?

Um Rohstoffe mein Freund, um Rohstoffe und nicht um irgendwelche Werte.

Und Putin will sich die Rohstoffe der Ukraine unter den Nagel reißen oder wie?

Trulla schrieb:

Und Putin will sich die Rohstoffe der Ukraine unter den Nagel reißen oder wie?

Also ich finde seine Polit-Cartoons immer sehr amüsant.

Abriter schrieb:

Es ist völlig klar – auch das erzähle ich seit Jahrzehnten – , dass nicht alle Menschen nach westlichem Standard leben können. Dafür reichen die Ressourcen ganz einfach nicht aus. Und Wachstum, ganz gleich welches, ist begrenzt.

Das ist ja gerade das Problem, das aber kaum erkannt wird. Die sogenannte Erste Welt konnte sich infolge überlegener Technologie und militärischer Stärke bisher weltweit der Ressourcen bedienen und ihren Wohlstand mehren.

Was nun, wenn der Rest der Welt allmählich die gleichen Ansprüche stellt?
China und bald auch Indien sind ja auf dem besten Weg hierzu. Bei der Vorstellung jeder 2. Chinese oder Inder fährt ein Auto bekommt die Wirtschaft zunächst mal leuchtende Augen und erhöhten Puls, an die bald darauf folgende Schnappatmung denkt aber keiner.

Katana schrieb:Tja , es sieht eben fast so aus , als ob unser System der Demokratie übers Ziel hinaus schießt und zu viele Freiheiten erlaubt .

Es bräuchte eine Regierung auf der Welt als Grundlage und eine gewisse Kontrolle auch der Verantwortlichen , auf das Macht nicht missbraucht wird . Zeitliche Begrenzung von Mandaten .
Vor allem bräuchte es auch eine Begrenzung privater Vermögen weltweit .

Die zum Dilemma führenden Probleme sind nicht alleine in einer Demokratie oder im Kapitalismus zuhause. Gerade in Diktaturen und Autokratien geht es um Macht und Spaltung. Dort ist die Schere zwischen arm und reich, mächtig und ohnmächtig noch viel größer.

Es bräuchte, müsste, sollte …. Alles richtig, aber leider nichts zu machen. Solange es nur einen einzigen Menschen gibt, der mehr will als andere, solange es nur einen einzigen Flecken auf der Erde gibt, an dem Gewalt ausgeübt wird, geht es nicht. Der Homo sapiens verhält sich so seit über 300.000 Jahren. Die Evolution kommt nicht voran, die Urinstinkte sind wohl eingefroren.