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    Der Ukraine Krieg oder nichts gelernt aus der Geschichte

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    Der Ukraine Krieg oder nichts gelernt aus der Geschichte  Empty Der Ukraine Krieg oder nichts gelernt aus der Geschichte

    Beitrag von Katana Di 17 Sep 2024, 16:12

    Rückblick ins Jahr 1936 , am 3.Juni des Jahres verunglückt Generalleutnant Walther Wever , Chef des Generalstabs der deutschen Luftwaffe , mit ihm werden zwei Aufträge der Luftwaffe begraben , die rückblickend schon lange vor Beginn des WKII , die deutsche Niederlage besiegelten .

    Es handelte sich um die Prototypen des so genannten Bomber A oder auch Uralbomber genannt , deren Entwicklung 1933 in Auftrag gegeben wurde . Herr Wever war ein weitblickender Offizier , der wohl auch Hitlers "Mein Kampf" ernst genommen hatte und in der Folge durchaus mit einem Konflikt mit Russland in absehbarer Zeit rechnete .

    Für den Kampf gegen dieses riesige Land , war nach seiner absolut richtigen Annahme ein Bomber notwendig , welcher der deutschen Luftwaffe strategische Angriffe im Hinterland ermöglichen sollte . Angriffe gegen Fabriken der Rüstung und Nachschublinien .

    Zur gleichen Zeit befand sich in den USA ein Flugzeug in der Entwicklung , in welches die US Luftwaffe große Erwartungen setzte , die Boeing B-17 Flying Fortress . Sie hatte am Anfang ihrer Entwicklung die gleichen Probleme , wie die deutschen Gegenstücke . Die Flugzeugmotoren hatten noch zu wenig Leistung , was sich aber im folgenden Jahrzehnt rasant änderte .

    Die deutschen Städte lernten dieses Flugzeug ein paar Jahre später auf denkbar furchtbarste Weise kennen , es wurde den Erwartungen mehr als gerecht .

    Deutschland war gegenüber der USA aber in Zeitdruck und seine Ressourcen begrenzt , alles musste schnell und in Massen zu fertigen sein . Gegen den Bomber A waren unter anderem der Generalluftzeugmeister Ernst Udet , ein Verfechter der Sturzkampfbomber .
    Nach Wevers Tod brachte insbesondere Udet auch mit der Argumentation für einen 4 Motorigen Bomber , 3 Zweimotorige bauen zu können , die Weiterentwicklung eines deutschen strategischen Bombers zu Fall .

    Man glaubte auch des Führers Worte , das ein Krieg mit Russland so bald nicht in Frage kam , im Gegenteil war Hitlers Angst vor einem Zweifrontenkrieg wie im WKI bekannt .

    Schon 1942 wurde dieser fatale Fehler aktuell , die Front rief dringend nach dem Uralbomber , man scheiterte mit seiner rein taktisch ausgerichteten Luftwaffe an der strategischen Tiefe Russlands .
    Die Wehrmacht kämpfte auf verlorenem Posten , für jeden abgeschossenen russischen Panzer und jedes abgeschossene Flugzeug kamen 10 neue an die Front , weil es keine Waffen gab mit dem man die blitzartig hochgefahrene russische Rüstungsindustrie hätte treffen können .

    Das klassische Beispiel , wie die besten Taktiken und Truppen scheitern , wenn der strategischen Komponente nicht Rechnung getragen wird .

    Zurück ins Heute hat man aus diesem Kriegsverlauf damals scheinbar überhaupt nichts gelernt .

    Heute wie damals kämpfen Soldaten , heute halt die ukrainischen , gegen einen Strom russischer Massen der kein Ende nimmt .

    Der Haupfaktor ist dabei die nahezu ungestörte Bombardierung ukrainischer Infrastruktur durch die russische Luftwaffe , weil die Ukrainer keine Waffen besitzen , welche die Flugplätze , die durchweg 200-300 Kilometer im Hinterland liegen treffen können .

    Wobei halt stopp , die Ukraine hat diese Waffen durchaus von den Nato Staaten geliefert bekommen , darf sie aber für Ziele im russischen Hinterland nicht einsetzen .

    Mit diesem vollkommen unsinnigem Verbot , verurteilt man tausende ukrainischer Zivilisten zum Tode und sorgt dafür das dieser Krieg nie ein Ende finden wird bzw. das auf längere Sicht die Ukraine verlieren wird .

    Die Ukraine befindet sich dabei in haargenau der gleichen Situation wie Deutschland ab 1942 nach Stalingrad , auch hier gab es mit General Mannstein immer noch glänzende Taktiker , die mit klug geführten Rückzugsgefechten den Russen extreme Verluste beibrachten .
    Allein dies nützte nichts , weil die russischen Streitkräfte für jede vernichtete Division , 10 neue bereit stellen konnten .
    Den Russen waren dabei die Verluste egal , ein Putin heute denkt nicht anders als ein Stalin damals , wie viele seiner Soldaten drauf gehen ist belanglos , wenn nur irgendwann das Endergebnis stimmt .

    Und das wird stimmen , weil die Ukraine zahlenmäßig vollkommen unterlegen ist .
    Gewinnen kann die Ukraine nur unter der Voraussetzung die russischen Flugplätze , Bereitstellungsräume und Verkehrsknotenpunkte im Hinterland zu zerstören .

    Nur wenn die Massen an Nachschub unterbunden werden hat die Ukraine eine Chance und das klappt nur , wenn man der Ukraine erlaubt ALLE gelieferten Waffen GENAU SO einzusetzen , wie SIE es für richtig hält .

    Alles andere sorgt für eine Massenschlachterei , die kein Ende findet .

    Natürlich kommt jetzt die von Putins Handlangern angezettelte Furcht vor einer Eskalation durch Atomwaffen .
    Diese Furcht ist unbegründet , weil selbst ein Typ wie Putin ganz genau weiß , eine Grenze zwischen taktischem und strategischem Einsatz von Atomwaffen ist blödsinniges Wunschdenken , die gibt es nicht .

    JEDE der Atommächte , die beginnt Atomwaffen einzusetzen ist sich dessen bewusst .
    Ein taktischer Atomschlag auf dem Schlachtfeld , um eine Front zu durchbrechen , mündet mit tödlicher Sicherheit in eine Eskalation in Folge derer die Antworten strategisch gegeben werden .
    JEDER Einsatz dieser Waffen ist reiner Selbstmord .

    Wenn man also diesem Krieg in der Ukraine ein Ende bereiten will , dann klappt dies nur über eindeutige ukrainische Erfolge , die selbst für Putin derart schmerzhaft werden , als das er sich an den Verhandlungstisch setzt .

    Jede Einschränkung der Waffenbenutzung durch die Ukraine verlängert diesen Krieg und zeigt Putin , wie gut seine Einschüchterungstaktik funktioniert .
    Dieser Mann schreckt nur vor Stärke zurück , nur diese Sprache versteht er .


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    Beitrag von gnadenlos Mi 18 Sep 2024, 16:48

    Die nicht enden wollende Masse an besoffenem Kanonenfutter war schon Napoleons Problem. Das ist, wie einer Hydra den Kopf abschlagen. Da muss man schon das Herz treffen. Das ist zwar möglich, aber wirklich wollen tut das keiner, weil die Folgen nicht absehbar sind bzw. nicht im Verhältnis zu den eigenen Interessen stehen.
    Die Russenvölker dürfen sich gerne weiterhin gegenseitig abschlachten. Der Letzte darf dann bei mir anrufen - dem mache ich persönlich das Licht aus. Smile.
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    Beitrag von Katana Mi 18 Sep 2024, 17:38



    Vom gegenseitigem abschlachten der Russenvölker muss man sich geistig verabschieden , dies ist ein Stellvertreter Krieg Ost gegen West , verliert die Ukraine , verliert der Westen und die USA .
    Als nächstes wäre das Baltikum dran und sämtliche Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes .

    Abgesehen davon müssen wir uns langsam mal entscheiden , ob wir Demokratie als politisches System verteidigen oder das Feld weltweit den Diktatoren überlassen .


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    Beitrag von gnadenlos Mi 18 Sep 2024, 18:09

    Das ist alles richtig, allerdings ist die Ukraine kein Bündnispartner.
    Wenn ein Bündnispartner angegriffen wird, erwarte ich schon, dass die Beistandsverpflichteten umgehend, ohne langes Dummgeschwätz, aus allen Rohren gegen den Aggressor zu Felde ziehen. Auch wenn Atomraketen in beide Richtungen fliegen, ist mir das recht. Sollte noch ein Dutzend übrig bleiben, bitte im Nahen Osten abladen. Anders ist den Idioten dieser Welt nicht mehr beizukommen. "Spezialoperationen" und ähnliches Peng-Bumm gehen mir auf den Sack.

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