Übertriebener Ehrgeiz?

Am vergangenen Wochenende sind mal wieder vier deutsch Alpinisten (aus Düsseldorf!) durch ein Lawinenunglück im Wallis ums Leben gekommen. Bei einer Tour wurden sie in 3110 m Höhe von einer Lawine verschüttet.
https://www.tagesschau.de/ausland/deutsche-durch-lawine-getoetet-101.html
Zuvor gab es Schneefälle bis auf 800 m herab, es war also mit erheblicher Lawinengefahr zu rechnen. Der Nachrichtensprecher im ARD Info Radio meinte noch, man wird leider nicht mehr erfahren, weshalb man bei solchen Verhältnissen auf so eine Hochtour geht.

Leider passiert sowas immer wieder, vor einigen Jahren verunglückte eine Gruppe von DAV Tourenführern die sich unter der Leitung eines DAV Bergführers zur Weiterbildung auf dem Stubaigletscher befanden. Der Hüttenwirt hatte abgeraten, aber es waren ja alles hoch erfahrene Leute.

Der Grund ist ganz einfach: Die Tour bzw. der Lehrgang wurde langfristig geplant und die Unterkünfte gebucht. Also muss das Vorhaben unbedingt durchgezogen werden. Und dann passiert es halt.

Immer mehr Menschen sind immer weniger in der Lage, Gefahren zu erkennen bzw. die Folgen von Gefahren einzuschätzen und entsprechend rational zu handeln. Jedenfalls ist mein Eindruck, dass die Zahl der Anwärter auf den Darwin-Award steigt und steigt und steigt ...

Scheinbar schützt aber auch noch so viel Erfahrung nicht vor Unfällen .

https://www.reisereporter.de/artikel/7927-nach-lawinenunglueck-drei-vermisste-star-bergsteiger-lama-auer-roskelley-tot-leichen-gefunden

Ich hab ja in der Beziehung nicht allzu viele Kenntnisse , aber mir wurde mal gesagt , der Frühling und Herbst sein auch nicht unbedingt die besten Jahreszeiten für solche Aktionen , da die Lawinengefahr allein schon durch die größeren Temperatur Unterschiede von Tag zu Nacht in dieser Zeit naturgemäß größer ist . Klingt logisch , wenn es tageweise oder über Nacht zu stärkeren Schneefällen kommt und das Zeug durch allgemein ansteigende Temperaturen antaut .

Schaut man sich gerade bei den Ski "Wanderern" mal die zahllosen Videos bei Youtube an , gehts da wohl auch weniger ums wandern, als mehr um Abfahrten abseits von Pisten am besten im frischen Tiefschnee und oft genug ist zu sehen , wie sich bei diesen Nummern Schneebretter und ganze Hangteile lösen und die Jungs gerade noch so davon kommen .

Scheinbar hat unsere hochtechnisierte Gesellschaft ein Übersättigungsproblem , so legendäre Dinge wie die neue Welt entdecken oder ähnliches , hat immer schon jemand anders gemacht , auch eine Risikostufe höher wie Mount Everest ohne Sauerstoffgerät , alles schon geschafft . Von daher fallen den Leuten nur noch immer heftigere Beklopptheiten ein , wie mit dem Gleitschirm durch irgendwelche Löcher in Bergen rasen oder eben mal ne unbekannte Abfahrt fahren , auch wenn der halbe Berg hinterherkommt . Am besten noch vom Hubschrauber aus gefilmt . Nur ne Frage der Zeit , bis so eine Nummer mal nach hinten losgeht .

Kann man bei so manchen Motorradfahrern oder Autofahrern auch beobachten , da werden Vernunftsgrenzen soweit verschoben , bis der größte Aufmerksamkeitserfolg dann die Todesanzeige in der Zeitung ist .

Mit Wii, Xbox und PlayStation klappt das immer bestens. Wenn nicht, genügt ein Knopfdruck oder der virtuelle Reichtum, um mit neuem Leben wieder dabei zu sein.