Oskar schrieb:
Klar doch ist Atomstrom grüner Strom in reinster Form, bzw. kann problemlos in solchen verwandelt werden, wie das Bundesland Baden-Württemberg seit Jahren beweist.
"TheLänd" lebt schon seit langem zu einem großen Teil von Importstrom, u.a. aus Frankreich (mit einem Atomstromanteil von 70%). Nachts werden die großen Pumpspeicherwerke im Schwarzwald häufig mit importiertem Atomstrom vollgepumpt, tagsüber zu Spitzenlastzeiten lässt man sie wieder leerlaufen und produziert reinsten grünen Strom.
Auch für Geamtdeutschland ist Frankreich mit seinem Atomstrom der wichtigste Importeur, auch hier wird der Ausfall der Kern- und Kohlekraftwerke (es wurden an Silvester ja auch einige Kohlekraftwerke stillgelegt) zunächst durch Stromimporte kompensiert werden. Wir steigen aus einem Energieträger aus, importieren den Strom daraus aber aus den Nachbarländern.
Das Tollhaus der Energiewende bietet Kabarett vom Feinsten.....
1992 gabs die erste Anfrage im damaligen Bundestag nach der Zulassung und Realisierung von Seekabelverbindungen zwischen Norwegen und Deutschland . Schon damals ging es darum überschüssige Spitzen deutscher Stromerzeugung sinnvoll zu nutzen und es im Gegenzug für die Norweger rentabel zu machen , sämtliche ihrer Wasserkraftwerke mit Pumpspeichern nachzurüsten .
Die Nummer scheiterte bis 2011 an der Blockadehaltung der jeweiligen Bundesregierungen , die es samt und sonders nicht schaffen WOLLTEN , eine einfache Verordnung auf den Weg zu bringen , wie diese Seekabel legal in das deutsche Stromnetz einspeisen könnten .
2014 wurden dann endlich die notwendigen Genehmigungen erteilt , um das Planfeststellungsverfahren einleiten zu können , 2017 waren alle Genehmigungen erteilt .
Im Mai 2021 wurde unter tosendem Applaus von Mutti Merkel dann das erste der Kabel nach fast 30 JAHREN !!
in Betrieb genommen .
Leider Gottes sind zwischenzeitlich einige Dinge passiert , welche sowas wie eine Energiewende erheblich erschweren .
Insbesondere die vollzogene Privatisierung unserer Stromversorgung macht es ganz und gar nicht einfach , etwas zu schaffen , was man für eine Energiewende elementar bräuchte, nämlich eine Netzinfrastruktur , die große Mengen Strom kreuz und quer durch Deutschland leiten könnte .
Mit einer staatlichen Stromgesellschaft wären die notwendigen baulichen Maßnahmen samt notwendiger Investitionen durchaus zu wuppen und vor allem zeitnahe anzuschieben , mit einer privaten Stromwirtschaft , deren Ansinnen es in erster Linie ist Strom zu verkaufen und gar kein direktes Interesse hat ihn großartig in der Gegend rumzuschieben um bundesweit für eine gesicherte Netzstabilität zu sorgen , sieht das ganz anders aus .
Unsere Nachkommen werden mit dieser Privatisierungsorgie staatlicher Ressourcen im Bereich Energie , Post und Verkehr noch ihre Freude haben .
In Punkto einer möglichen Energiewende hat man nicht nur 30 Jahre gepennt ( sie könnte längst vollzogen sein ) , sondern uns und unseren Nachkommen auch noch haufenweise verdammt teure Steine in den Weg geschmissen .
Auch mit so absurden Auswüchsen wie französischen Atomstrom zum auffüllen deutscher Pumpspeicher und gleichzeitiger Abschaltung norddeutscher Windkraftanlagen , weil man nicht weiß wohin mit dem Strom , wenn es gerade mal püstert.
Ein paar zusätzliche Stromleitungen wären da ganz nett , nur genau die gibt es nicht und es will sie auch kein privater Netzbetreiber bauen .