Katana schrieb:
Jepp , die F-35 täte mich auch mal interessieren , auch was die Geräuschentwicklung angeht , ob der Unterschied zu älteren Baumustern auch so groß ist wie zwischen Tornado und Eurofighter .
Die Krönung ist allerdings wirklich die A-10 , die hört man erst , wenn sie fast direkt über einem ist . Wir haben früher viel in der Lüneburger Heide Pilze gesammelt und da wurde auch viel geübt . Da ist so ein Gerät mal im Tiefflug über uns rüber geballert , ich hätte nicht gedacht , dass so ein Monster derart leise ist .
Das liegt an den speziellen Triebwerken der A-10. Es sind seitlich am Rumpf angebrachte Mantelstromtriebwerke (Turbofan Triebwerke), die von der Größe her eher an Verkehrsflugzeuge erinnern:
Bei den normalen Jet-Triebwerken tritt der Treibstrahl mit hoher Geschwindigkeit und hoher Temperatur aus der Düse aus und trifft dort auf die ruhende Umgebungsluft.
Zwischen dem zylindrischen Treibstrahl und der Umgebung bilden sich ringförmige, extrem schnell rotierende Ringwirbel, die wie ein Kugellager die hohen Geschwindigkeitsunterschiede ausgleichen. nach wenigen Metern zerplatzen diese Wirbel, sie gehen von einer geordneten Drehbewegung in chaotische Schwingungen mit erheblichen Amplituden über.
Schwingende Luftmoleküle werden aber als Lärm wahrgenommen, wegen der enormen Amplituden wirkt er besonders lästig. Hinzu kommt noch der Verbrennungslärm aus den Brennkammern, aber dominierend ist dieser Strömungslärm. Besonders heftig wird es, wenn der Nachbrenner aktiv ist.
Bei den Mantelstromtriebwerken wird nun ein Großteil der angesaugten Luft an den Brennkammern vorbei und beim Austritt wieder dem Treibstrahl zugeführt. Dieser Mantelstrom ummantelt den Treibstrahl, hat eine wesentlich geringere Geschwindigkeit und geringere Temperatur.
Der schelle Treibstrahl trifft nicht direkt auf die ruhende Umgebungsluft, die o.g. Verwirbelung ist wesentlich geringer was wiederum den Lärm deutlich reduziert. Dieses Prinzip wird bei den Verkehrsflugzeugen grundsätzlich angewandt, deshalb haben sie mittlerweile so "dicke" Triebwerke und sind erheblich leiser, als z. B. die alte Boeing-707.
In dem Bild oben sieht man am Austritt die relativ dünne Düse für den heißen Primärstrahl und den ummantelten Bereich für den Mantelstrom. Der Mantelstrom hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass der heiße Primärstrahl versteckt wird und für die IR-Suchköpfe von Luft-Luft Raketen schwerer zu lokalisieren ist. Außerdem sind die Mantelstromtriebwerke wesentlich effektiver und ermöglichen eine längere Flugzeit, was für einen Flieger wie die A-10 nicht von Nachteil ist.
Bei den Fightern ist dies nicht möglich, da man die Mantelstromtechnik in den im Rumpf integrierten Triebwerken nicht unterbringen kann.