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    Tragödie in der Schweiz

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    Beitrag von Oskar Mi 02 Mai 2018, 22:27

    Am Sonntag wurde eine Gruppe von (Ski-) Tourengängern im Wallis in 3.000 m Höhe von einem Schneesturm überrascht. Sie erreichten die nur wenige 100 Meter entfernte Hütte nicht mehr und erfroren. Mittlerweile beträgt die Zahl der Opfer 7.

    http://www.tt.com/panorama/unfall/14310189-91/sechs-tourengeher-in-schweizer-alpen-tödlich-verunglückt.csp

    Die Gruppe wurde von einem Bergführer geführt.

    Ist wieder so ein alpiner Unfall bei dem man sich fragt, wie ist so etwas möglich?
    Wie kann man bei so unsicheren Wetterverhältnissen (Schlechtwetterfront) zu solch einer Tour aufbrechen?
    Es gibt auch immer wieder Lawinenunfälle trotz Lawinenwarnung unter der Führung von erfahrenen Bergführern.

    Der Hintergrund ist immer derselbe:

    Es wurde eine Tour an einem Wochenende oder verlängertem Wochenende gebucht und entsprechend bezahlt. Diese Tour muss wenn irgendwie möglich durchgezogen werden und man geht dann schon mal seitens der Bergführer ein bisschen höheres Risiko, dann passiert es halt.




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    Beitrag von Gast Mi 02 Mai 2018, 23:17

    Oskar schrieb:Am Sonntag wurde eine Gruppe von (Ski-) Tourengängern im Wallis in 3.000 m Höhe von einem Schneesturm überrascht. Sie erreichten die nur wenige 100 Meter entfernte Hütte nicht mehr und erfroren. Mittlerweile beträgt die Zahl der Opfer 7.

    http://www.tt.com/panorama/unfall/14310189-91/sechs-tourengeher-in-schweizer-alpen-tödlich-verunglückt.csp

    Die Gruppe wurde von einem Bergführer geführt.

    Ist wieder so ein alpiner Unfall bei dem man sich fragt, wie ist so etwas möglich?
    Wie kann man bei so unsicheren Wetterverhältnissen (Schlechtwetterfront) zu solch einer Tour aufbrechen?
    Es gibt auch immer wieder Lawinenunfälle trotz Lawinenwarnung unter der Führung von erfahrenen Bergführern.

    Der Hintergrund ist immer derselbe:

    Es wurde eine Tour an einem Wochenende oder verlängertem Wochenende gebucht und entsprechend bezahlt. Diese Tour muss wenn irgendwie möglich durchgezogen werden und man geht dann schon mal seitens der Bergführer ein bisschen höheres Risiko, dann passiert es halt.









    Es geht wie immer und überall um Kohle. Nichts ist wichtiger als Kohle.
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    Beitrag von Abriter Mi 02 Mai 2018, 23:24

    Die moderne Freizeitgesellschaft unterschätzt die Gefahren von Bergtouren generell. Dass das Wetter in solchen Höhen unvorhersehbar und innerhalb weniger Minuten gravierend umschlagen kann, ist seit der Steinzeit bekannt. Wenn ich in anderen Berichten lese, dass die Temperatur bei lediglich -10°C lag, dann darf man schon allein an der Ausrüstung zweifeln.
    Wer derlei Bergtouren unternehmen möchte, muss über das notwendige Wissen, die komplette Ausrüstung und vor allen Dingen über körperliche Fitness verfügen. Hobbywanderer spielen in diesen Regionen mit dem Feuer (in diesem Fall mit der Kälte).
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    Beitrag von Abriter Mi 02 Mai 2018, 23:26

    Leon0822 schrieb:


    Es geht wie immer und überall um Kohle. Nichts ist wichtiger als Kohle.

    Wer sich vom Geschäft antreiben lässt, hat schon verloren.
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    Beitrag von Katana Do 03 Mai 2018, 21:20

    Abriter schrieb:Die moderne Freizeitgesellschaft unterschätzt die Gefahren von Bergtouren generell. Dass das Wetter in solchen Höhen unvorhersehbar und innerhalb weniger Minuten gravierend umschlagen kann, ist seit der Steinzeit bekannt. Wenn ich in anderen Berichten lese, dass die Temperatur bei lediglich -10°C lag, dann darf man schon allein an der Ausrüstung zweifeln.
    Wer derlei Bergtouren unternehmen möchte, muss über das notwendige Wissen, die komplette Ausrüstung und vor allen Dingen über körperliche Fitness verfügen. Hobbywanderer spielen in diesen Regionen mit dem Feuer (in diesem Fall mit der Kälte).

    Die moderne Freizeitgesellschaft unterschätzt alle möglichen Gefahren , hinterher ist man dann halt schlauer oder tot .

    Klar kann man hier auch hinterher sagen , wer in dieser Jahreszeit ne hochalpine Tagestour ohne passende Notausrüstung ( Biwak Zelt , Schlafsack etc. ) unternimmt , kann irgendwie nicht ganz dicht sein . Ebenso wie man sich den Bergführer vorknöpfen könnte und fragen wieso er mit Leuten die mangelhaft ausgerüstet sind , zu der Jahreszeit bei unsicherer Wetterlage losrennt , nur der hats auch nicht geschafft .

    Es geht noch viel banaler , allein auf nen Fjord rausfahren , sich beim angeln im Boot hinstellen und keine hundert Meter vom Ufer weg ersaufen , weil ein Fjord nunmal kein Swimmingpool ist , sondern teilweise schweinekalter Nordatlantik mit allen möglichen Strömungen , passiert JEDES Jahr so 5-10 mal in Norwegen und das sind beileibe nicht alles Anfänger . Das die Schwimmweste neben dem Angler im Boot liegt , besiegelt dann das Drama beim kleinsten Fehltritt .

    Und wer sich an die Regeln hält , ist nicht selten ein "Weichei" , naja da bin ich doch lieber Weichei als cool und tot .
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    Beitrag von Oskar Do 03 Mai 2018, 22:25

    Abriter schrieb:Die moderne Freizeitgesellschaft unterschätzt die Gefahren von Bergtouren generell. Dass das Wetter in solchen Höhen unvorhersehbar und innerhalb weniger Minuten gravierend umschlagen kann, ist seit der Steinzeit bekannt. Wenn ich in anderen Berichten lese, dass die Temperatur bei lediglich -10°C lag, dann darf man schon allein an der Ausrüstung zweifeln.
    Wer derlei Bergtouren unternehmen möchte, muss über das notwendige Wissen, die komplette Ausrüstung und vor allen Dingen über körperliche Fitness verfügen. Hobbywanderer spielen in diesen Regionen mit dem Feuer (in diesem Fall mit der Kälte).

    Na, schreibt mal wieder der universelle Allroundfachmann Smile

    Das mit der Wetteränderung ist für erfahrene Alpinisten bei einer Tagestour zwar lästig, aber kein grundsätzliches Problem, man ist ja entsprechend ausgerüstet. Nur hier ging es um eine Schlechtwetterfront, also um eine Änderung der Wetterlage, bei der man besser zuhause bleibt. So etwas ist vorhersagbar, aber offensichlich ging man davon aus, dass man vor dem Eintreffen der Front die Hütte erreicht. Man war ja schließlich nur 400 m von der Hütte entfernt, als das Unwetter losging.

    Was die Ausrüstung und die körperliche Fitness angeht:

    Es waren Skitourengänger unterwegs auf der Haute Route, der Alpendurchquerung von Chamonix nach Zermatt in 6 Etappen auf Skiern. So was macht man nicht als Hobbywanderer im T-Shirt.
    Du kannst mal davon ausgehen, dass sie eine entsprechende Ausrüstung und körperliche Fitness hatten, ansonsten hätte sie der erfahrene Bergführer gar nicht mitgenommen.
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    Beitrag von Oskar Do 03 Mai 2018, 22:32

    Katana schrieb:

    Die moderne Freizeitgesellschaft unterschätzt alle möglichen Gefahren , hinterher ist man dann halt schlauer oder tot .

    Klar kann man hier auch hinterher sagen , wer in dieser Jahreszeit ne hochalpine Tagestour ohne passende Notausrüstung ( Biwak Zelt , Schlafsack etc. ) unternimmt , kann irgendwie nicht ganz dicht sein . Ebenso wie man sich den Bergführer vorknöpfen könnte und fragen wieso er mit Leuten die mangelhaft ausgerüstet sind , zu der Jahreszeit bei unsicherer Wetterlage losrennt , nur der hats auch nicht geschafft .

    Den Bergführer kann man sich nicht mehr vorknöpfen, er starb als erster, als er in der nahe gelegenen Hütte Hilfe holen wollte und abstürzte. Anfang Mai ist nun mal die optmale Skitourenzeit. Ansonsten siehe #6

    Es geht noch viel banaler , allein auf nen Fjord rausfahren , sich beim angeln im Boot hinstellen und keine hundert Meter vom Ufer weg ersaufen , weil ein Fjord nunmal kein Swimmingpool ist , sondern teilweise schweinekalter Nordatlantik mit allen möglichen Strömungen , passiert JEDES Jahr so 5-10 mal in Norwegen und das sind beileibe nicht alles Anfänger . Das die Schwimmweste neben dem Angler im Boot liegt , besiegelt dann das Drama beim kleinsten Fehltritt .

    Und wer sich an die Regeln hält , ist nicht selten ein "Weichei" , naja da bin ich doch lieber Weichei als cool und tot .  
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    Beitrag von Trulla Do 03 Mai 2018, 22:34

    Oskar schrieb:

    Na, schreibt mal wieder der universelle Allroundfachmann Smile

    Das mit der Wetteränderung ist für erfahrene Alpinisten bei einer Tagestour zwar lästig, aber kein grundsätzliches Problem, man ist ja entsprechend ausgerüstet. Nur hier ging es um eine Schlechtwetterfront, also um eine Änderung der Wetterlage, bei der man besser zuhause bleibt. So etwas ist vorhersagbar, aber offensichlich ging man davon aus, dass man vor dem Eintreffen der Front die Hütte erreicht. Man war ja schließlich nur 400 m von der Hütte entfernt, als das Unwetter losging.

    Was die Ausrüstung und die körperliche Fitness angeht:

    Es waren Skitourengänger unterwegs auf der Haute Route, der Alpendurchquerung von Chamonix nach Zermatt in 6 Etappen auf Skiern. So was macht man nicht als Hobbywanderer im T-Shirt.
    Du kannst mal davon ausgehen, dass sie eine entsprechende Ausrüstung und körperliche Fitness hatten, ansonsten hätte sie der erfahrene Bergführer gar nicht mitgenommen.

    Der erfahrene Bergführer ist gleich an Ort und Stelle abgeschmiert, während die anderen Teilnehmer erst im Krankenhaus an Unterkühlung verstorben sind. Vielleicht hätten sie einfach nur enger zusammenrutschen müssen.
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    Beitrag von Oskar Do 03 Mai 2018, 22:38

    Trulla schrieb:

    Der erfahrene Bergführer ist gleich an Ort und Stelle abgeschmiert, während die anderen Teilnehmer erst im Krankenhaus an Unterkühlung verstorben sind. Vielleicht hätten sie einfach nur enger zusammenrutschen müssen.

    Er ist wohhl abgestürzt als er Hilfe holen wollte.
    Aber richtig, man lässt seine Gruppe nicht ohne entsprechende Anweisungen allein zurück.
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    Beitrag von Trulla Do 03 Mai 2018, 22:41

    Oskar schrieb:

    Er ist wohl abgestürzt als er Hilfe holen wollte.
    Aber richtig, man lässt seine Gruppe nicht ohne entsprechende Anweisungen allein zurück.

    Tragisch ist es allemal, weil die Gruppe ja ansich gerettet wurde und dennoch so viele gestorben sind.

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