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    Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier

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    Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier  Empty Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier

    Beitrag von Katana Sa 17 Jul 2021, 13:05

    Weit über hundert Tote , Flutschäden in Milliardenhöhe , zigtausende Menschen ohne Strom .

    Nur ein kleiner Teil der Zwischenbilanz der Unwetterschäden der letzten Tage .
    Die Politik ist sich einig , der Klimawandel ist Schuld .
    Diese Erklärung ist einfach , bietet im Wahlkampf sogar noch die Möglichkeit zur Profilierung als Macher in der Krise ,beim ehemaligen
    Kanzler Schröder hats ja auch sehr gut geklappt .

    Es mag dabei durchaus sein , dass die Unwetter durch den Klimawandel häufiger und stärker auftreten .
    Die Schäden die bei sowas entstehen , haben jedoch herzlich wenig mit dem Klimawandel zu tun , sondern vielmehr mit Gier , Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit .

    Hier nur ein Bild , stellvertretend für menschliche Inkompetenz .

    Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier  7af5f31f-af7d-4454-987e-2db2cac2e9db_w920_r1.5_fpx48_fpy50

    Zu sehen der Ort Schuld am Ufer der Ahr .

    Die Frage , die sich mir bei diesem Bild stellt , ist nicht die nach dem Klimawandel , sondern welcher Hornochse hier die Baugenehmigungen erteilt hat , im Bereich einer Flußschleife.
    Solche scharfen Flußschleifen haben eine natürliche Funktion , nämlich genau im Falle von Unwettern in Form von Hochwassern als Sickerwiesen zu dienen .
    Der Fluss tritt über die Ufer , die Wiesen sorgen für Möglichkeiten des abfließens , ohne das die Strömung des Flusses so stark wird , als das großartige Zerstörungen in den überfluteten
    Räumen entstehen .

    Auf dem Bild kann jeder die Folgen sehen , was passiert , wenn ich solche Sickerwiesen komplett bebaue und die Böden damit versiegle .
    Tritt der Fluß wie hier über die Ufer , sucht sie das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes und das sind die Straßen , voll versiegelt wie betonierte Kanäle sorgen
    sie obendrein für eine zerstörerische Strömungsgeschwindigkeit .
    Das Ergebnis ist in seiner Deutlichkeit nicht zu übersehen und die Ursache heißt nicht Klimawandel sondern Verantwortungslosigkeit bei der Bauplanung solcher Ortsteile
    an derartigen Stellen .

    Und diese Geschichte zieht sich systematisch durch die Bilder der Schäden , kanalisierte Flüsse mit Bebauung sämtlicher Uferbereiche , am besten noch durch große Straßen an den Ufern , die durch die notwendige Bodenverdichtung wie Deiche wirken und Hochwassern nicht geringste Möglichkeit bieten , irgendwohin abzufließen , wo es kaum Schäden anrichtet .

    Das hat nix mit Klimawandel zu tun , sondern mit maßloser Gier auch noch das letzte Grundstück vermarkten zu können , dass letzte Stückchen Sickerfläche zu versiegeln und
    sich dann im Falle eines Hochwassers , was auch ohne Klimawandel in allen betreffenden Gegenden schon häufiger vorgekommen ist , zu wundern , dass ein solches Hochwasser
    mörderische und zerstörerische Folgen hat .

    Der Klimawandel mag die Folgen einer solchen Verhaltensweise verschlimmern , er ist aber keinesfalls die Ursache , die ist menschliche Gier und Dummheit .
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    Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier  Empty Re: Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier

    Beitrag von Oskar So 18 Jul 2021, 22:51

    Neben der urbanen Bodenversiegelung, die beispielsweise in NRW bereits 10% der Fläche ausmacht, kommt noch eine Verdichtung der Böden durch Monokulturen und den dadurch begünstigten Einsatz großer, schwerer Maschinen in der Landwirtschaft hinzu. Auch dies führt dazu, dass größere Regenmengen nicht mehr im Boden versickern und dort zwischengespeichert werden können, sondern sofort abfließen.
    Im Rahmen der Rebflurbereinigungen sind mittlerweile selbst kleinste Wasserläufe sauber begradigt und kanalisiert, so dass sich die Wassermassen schnell zu Fluten sammeln und ihren Weg durch Städte und Dörfer bahnen, wie im Eingangsbeitrag beschrieben.

    In Bayern hat man das Problem nach einigen Hochwassern an Donau und Inn erkannt. Vor einigen Jahren führte der Inn plötzlich ungewöhnlich viel Hochwasser. Der Grund waren einige eher kleinere Zuflüsse, die zu reißenden Strömen anwuchsen und erhebliche Verwüstungen anrichteten. Der Grund waren die in diesem Gebiet übermäßig vorhandenen Maisfelder, die zu einer erheblichen Bodenverdichtung führten, so dass der Regen direkt von der Oberfläche in die Wasserläufe schoss. Dies wurde sogar amtlich bestätigt.
    In Bayern werden mitterweile 1/3 der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau von "Energiemais" genutzt. Der Anbau wird subventioniert, also tun es die Bauern.
    Weiterhin hat man die Donau zur Rennstrecke begradigt und teilweise eingedeicht, zwar einige Alibi-Auen bewahrt, die im Notfall geflutet werden können, aber das reicht nicht.
    Nun will man entlang der ebenfalls weitgehend begradigten Alpenzuflüsse Iller, Lech Isar und Inn Flutpolder anlegen, die man bei Bedarf fluten kann, um damit den Wasserstand der Donau einigermaßen zu regulieren.
    Auch das hat nichts mit Klima zu tun, sondern eher mit menschlicher Unvernunft.
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    Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier  Empty Re: Klimawandel als Entschuldigung für unfähige Gier

    Beitrag von gnadenlos Di 20 Jul 2021, 18:59

    Begradigung, Verrohrung, Versiegelung, Verdichtung, Wegfall von Ablaufgräben und Überfltungsflächen - und man wundert sich. Dabei genügt ein Blick auf die überall befindlichen Hochwassermarken der vergangenen Jahrhunderte. Dass das Wasser schneller kommt und höher steigt als vor 240 Jahren ist aufgrund der vorgenannten Umstände einfach nur logisch. Trotzdem baut man ans Wasser, in Flussschleifen und auf angeschwemmten Kies ... In der Türkei hat man vor einigen Jahren mal ins ausgetrocknete Flußbett gebaut (und sich später gewundert).
    Es ist ja nicht so, dass das niemand wüsste: Es gibt Unterlagen und Untersuchungen, die aber unbeachtet bleiben. Es gibt Auflagen, die nicht umgesetzt werden. Es gibt Warnungen, die einfach in den Wind geschossen werden.

    Ich bin ein absoluter Befürworter des Klima- und Umweltschutzes. Wer aber die Hochwasser dieses Jahres der sogenannten Klimaveränderung zuschreiben will, leugnet die wahren Probleme. Und wer suggerieren will, dass mit dem Aussterben des Verbrenners und dem Aufstellen von Blümenkübeln irgendwas geheilt werden kann, wird sich wieder wundern, wenn er in 50 oder 100 Jahren feststellt, dass die Hochwasser nicht schöner wurden.

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