von Katana Fr 18 Jan 2019, 21:58
Oskar schrieb:
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass es für dieses Schiff offensichtlich keinerlei Wartungs- und Inspektionsvorschriften gab. Nachdem was man so liest, ist es direkt ein Wunder, dass es bei seinen Ausbildungsfahrten über die Weltmeere zuletzt nicht einfach auseinandergebrochen ist.
Witziger Weise hat so ein Stahlrumpf die gleichen Probleme wie die klassischen Holzrümpfe , sogar eher schlimmer aber technisch gesehen nicht unähnlich .
Die Holzrümpfe ab dem späten 18.Jahrhundert erhielten von außen Kupferbeschlag gegen Fäulnis , Problem war dabei , hat die Werft gut gearbeitet und den Rumpf unter dem Kupferbeschlag wirklich fachgerecht instandgesetzt , wenn nicht faulte es unter dem Kupfer weiter und mit Pech bricht tatsächlich der Kiel raus . Ist selbst der Royal Navy bei ihren Schiffen mehrfach passiert .
Die gleiche Problematik ergibt sich bei den Stahlrümpfen von innen , denn da ist hinterher die Verkleidung der Innenräume vor und man kann den Rumpf von innen nicht mehr ohne enormen Aufwand kontrollieren , die Holzschiffe hatten daher früher so genannte Zimmermannsgänge , ziemlich enge Zwischenräume rund ums Schiff zwischen Wohn und Laderäumen und dem Rumpf , in denen die Schiffszimmerer ständig den Rumpf nach Fäulnis abgesucht haben .
Die Gorch Fock hat sowas meines Wissens nach nicht mehr , sprich man muß sich beim Rostschutz von der Innenseite des Rumpfes auf die fachgerechte Arbeit der Werft verlassen, wie eben früher von außen , wenn die Kupferplatten einmal drauf waren .
Die Gorch Fock wurde laut Wiki 2010 grundüberholt , 2012 wurde für 10 Millionen € nachgebessert , da wurde also definitiv gepfuscht und wahscheinlich wurde bei der Nachbesserung nicht gut genug nachgebessert . Der Marine kann man da ebenso wenig wie dem Staat vorwerfen , sich nicht gekümmert zu haben .
Das dürfte extremer Werftpfusch sein , der dieses Schiff hat so verrotten lassen .