von Katana Fr 21 Okt 2022, 11:28
Das Problem ist das inkonsequente Gesamtverhältnis zu China , bei dem deutsche Großkonzerne eine gewichtige Rolle spielen .
VW setzt beispielsweise mittlerweile fast 40% seiner Fahrzeuge in China ab, manche Modelle verschiedener Hersteller werden in chinesischen Werken gefertigt . Oder anderer Bereich Energiewende , fast 90% der in Deutschland verkauften Solarpanels werden in China hergestellt . Noch wieder ein anderer Bereich aus eigener Erfahrung , LEDs , man kriegt heute fast nur noch LEDs aus chinesischer Produktion , vollkommen egal ob da Osram oder Philips draufsteht .
Vor diesem Hintergrund und eben dem Haupttransportmittel Schiff, ist es vollkommen verständlich, wenn sich chinesische Firmen an Containerterminals weltweit beteiligen wollen um Kosten zu sparen .
Dazu kommt im Interesse des Hamburger Hafens die Tatsache, dass andere Länder da weniger Schmerzen haben und man beispielsweise am größten europäischen Containerhafen Rotterdam schon beteiligt ist .
Die Angst bei einem NEIN nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, ist rein faktisch daher nicht unbegründet und dabei geht es erstmal nicht um mehr Geld , sondern darum zukünftig nicht abgehängt zu werden .
Dazu sind die Argumente bei einer 30% Beteiligung dagegen ziemlich schwach, China gewinnt durch eine Minderheitsbeteiligung eben nicht den befürchteten Einfluss .
Rein sachlich gesehen ist die Haltung unseres Kanzlers durchaus richtig , nicht schön aber pragmatisch .
Das man am besten schnell diskutieren könnte, wie man insgesamt diese jetzt schon ohne Zweifel vorhandene Abhängigkeit von China wieder reduziert, steht auf einem ganz anderem Blatt .
Um dies zu erreichen müsste man heute schon ganze Industriezweige wieder neu ansiedeln, aber nicht nur das , man müsste sie auch subventionieren, damit sie gegenüber der Billig Konkurrenz aus Fernost überhaupt wettbewerbsfähig wären .
Man muss sich dabei vor Augen führen, dass die Globalisierung eine Entwicklung angeschoben hat, die jetzt schon über Jahrzehnte läuft , dagegen ist das Verhältnis zu Putin ein Klacks und man sieht und hört da schon allseitiges Gejammer .
Ein unvorbereiteter Bruch mit China dagegen , würde hier im wahrsten Sinne des Wortes das Licht ausgehen lassen .
Ganze Industriezweige , wie zum Beispiel nahezu der komplette Bereich der elektronischen Kleingeräte würden bei einem Bruch schlicht nicht mehr vorhanden sein , weil es weltweit keinerlei Alternativen mehr zu chinesischen Produkten gibt .
Von daher würde ich ein jetziges mit dem Fuß aufstampfen bei einzelnen Projekten für falsch halten , wenn bedarf es da einer Gesamtstrategie um erstmal aus dieser Abhängigkeit wieder rauszukommen .