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    Chinesischer Hamburger Hafen

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    Beitrag von Abriter Do 20 Okt 2022, 21:49

    Teile des Hafens in Hamburg sollen offenbar an einen chinesischen Staatskonzern verkauft werden. Laut Recherchen von WDR und NDR will das Kanzleramt das China-Geschäft trotz Warnung und Kritik aus der Bundesregierung und Opposition durchsetzen.



    Langsam aber sicher stinkt mir dieser Scholz-Pudding ganz gewaltig. Er ist der nächte Kandidat für den Knüppel, der ihn ins offene Meer prügelt.
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    Beitrag von Gast Fr 21 Okt 2022, 08:46

    Da habe ich wirklich keinerlei Verständnis für. Und den Merz kann ich noch weniger ab.
    Man kann nur hoffen, dass sie damit nicht durchkommen. Es wird um sehr viel Geld gehen und vor allem darum geht es vermutlich auch.
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    Beitrag von Katana Fr 21 Okt 2022, 11:28

    Das Problem ist das inkonsequente Gesamtverhältnis zu China , bei dem deutsche Großkonzerne eine gewichtige Rolle spielen .

    VW setzt beispielsweise mittlerweile fast 40% seiner Fahrzeuge in China ab, manche Modelle verschiedener Hersteller werden in chinesischen Werken gefertigt . Oder anderer Bereich Energiewende , fast 90% der in Deutschland verkauften Solarpanels werden in China hergestellt . Noch wieder ein anderer Bereich aus eigener Erfahrung , LEDs , man kriegt heute fast nur noch LEDs aus chinesischer Produktion , vollkommen egal ob da Osram oder Philips draufsteht .

    Vor diesem Hintergrund und eben dem Haupttransportmittel Schiff, ist es vollkommen verständlich, wenn sich chinesische Firmen an Containerterminals weltweit beteiligen wollen um Kosten zu sparen .
    Dazu kommt im Interesse des Hamburger Hafens die Tatsache, dass andere Länder da weniger Schmerzen haben und man beispielsweise am größten europäischen Containerhafen Rotterdam schon beteiligt ist .

    Die Angst bei einem NEIN nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, ist rein faktisch daher nicht unbegründet und dabei geht es erstmal nicht um mehr Geld , sondern darum zukünftig nicht abgehängt zu werden .
    Dazu sind die Argumente bei einer 30% Beteiligung dagegen ziemlich schwach, China gewinnt durch eine Minderheitsbeteiligung eben nicht den befürchteten Einfluss .

    Rein sachlich gesehen ist die Haltung unseres Kanzlers durchaus richtig , nicht schön aber pragmatisch .

    Das man am besten schnell diskutieren könnte, wie man insgesamt diese jetzt schon ohne Zweifel vorhandene Abhängigkeit von China wieder reduziert, steht auf einem ganz anderem Blatt .

    Um dies zu erreichen müsste man heute schon ganze Industriezweige wieder neu ansiedeln, aber nicht nur das , man müsste sie auch subventionieren, damit sie gegenüber der Billig Konkurrenz aus Fernost überhaupt wettbewerbsfähig wären .

    Man muss sich dabei vor Augen führen, dass die Globalisierung eine Entwicklung angeschoben hat, die jetzt schon über Jahrzehnte läuft , dagegen ist das Verhältnis zu Putin ein Klacks und man sieht und hört da schon allseitiges Gejammer .
    Ein unvorbereiteter Bruch mit China dagegen , würde hier im wahrsten Sinne des Wortes das Licht ausgehen lassen .
    Ganze Industriezweige , wie zum Beispiel nahezu der komplette Bereich der elektronischen Kleingeräte würden bei einem Bruch schlicht nicht mehr vorhanden sein , weil es weltweit keinerlei Alternativen mehr zu chinesischen Produkten gibt .

    Von daher würde ich ein jetziges mit dem Fuß aufstampfen bei einzelnen Projekten für falsch halten , wenn bedarf es da einer Gesamtstrategie um erstmal aus dieser Abhängigkeit wieder rauszukommen .
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    Beitrag von Gast Fr 21 Okt 2022, 12:30


    Scheinbar hat sich die Sache auch von selber erledigt, zumindest hört sich hier direkt bei der HHLA ganz anders an.

    https://hhla.de/medien/news/detailansicht/hamburger-hafen-wird-nicht-an-china-verkauft

    Im Rahmen der geplanten Partnerschaft erwirbt COSCO Shipping Port Limited (CSPL) keine Anteile am Hamburger Hafen. Die Beteiligung betrifft maximal 35% der Anteile an der HHLA Tochter Container Terminal Tollerort GmbH (CTT).

    Im Rahmen der notwendigen Investitionsprüfung untersucht die Bundesregierung, ob die Beteiligung Gefahren für die Sicherheit des Landes birgt. Dies ist aus Sicht der HHLA nicht der Fall:

    CSPL erlangt keinen Zugriff auf den Hamburger Hafen oder die HHLA. Die Transaktion betrifft nur eine Minderheitsbeteiligung an der HHLA Betriebstochter CTT GmbH.
    Die CTT GmbH ist letztlich eine Betriebsstätte. Die HHLA AG behält die alleinige Kontrolle über alle wesentlichen Entscheidungen. COSCO hat am CTT keine Exklusivitätsrechte - der Terminal bleibt für Containermengen aller Kunden offen.
    CSPL erhält keinen Zugriff auf strategisches Know-how. Die Hafeninfrastruktur verbleibt im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg. IT- und Vertriebs-Daten bleiben allein in der Verantwortung der HHLA AG.

    Die Zusammenarbeit zwischen HHLA und COSCO schafft keine einseitigen Abhängigkeiten. Im Gegenteil: Sie stärkt die Lieferketten, sichert Arbeitsplätze und fördert Wertschöpfung in Deutschland. Eine reibungslos funktionierende Logistik ist Grundvoraussetzung für weltweite Handelsströme und Wohlstand. Für Klimaschutz wie für Logistik gilt: Fortschritt und Sicherheit gibt es nur auf der Grundlage von Zusammenarbeit, gemeinsamer Ziele und Interessen.

    Die Zusammenarbeit beider Partner stärkt auch die Position der Freien und Hansestadt Hamburg als Logistik-Hub im Nord- und Ostseeraum sowie der Bundesrepublik Deutschland als Exportnation.
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    Beitrag von Oskar Fr 21 Okt 2022, 22:58

    Es könnte ja eine wirtschaftliche Geostrategie dahinter stecken. Es gab und gibt immer wieder Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens als europäisches Container Terminal. Im Vergleich zu seinen europäischen Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen, die beide für die Containerriesen wesentlich einfacher anzulaufen sind, ist der Hamburger Hafen durch das Nadelöhr Elbe deutlich im Nachteil. Er wurde auch, was den Umschlag angeht, von diesen beiden Häfen schon deutlich abgehängt.
    Der Containerverkehr wird weiter zunehmen und immer mehr Container werden aus China kommen, das wird sich nicht verhindern lassen.
    Holt man nun Cosco als Anteilseigner eines Terminals ins Boot, so wäre garantiert, dass das China Geschäft eines Tages nicht komplett über Rotterdam und Antwerpen abläuft, zumal die Chinesen auch schon Anteile an diesen beiden Häfen halten. Hamburg würde weiterhin ein bedeutender Container Umschlagplatz bleiben.
    Allerdings ist man solche geostrategischen Überlegungen von Scholz bisher eigentlich nicht gewohnt. Er ist ja eher der Mann des Zauderns und der Entscheidung "wenn es nicht mehr anders geht". Deshalb dürften solche Überlegungen eher aus Hamburger Wirtschaftskreisen an ihn herangetragen worden sein und er will vollendete Tatsachen vor seiner Reise nach China im November. Ansonsten müsste eine solche Entscheidung jetzt nicht innerhalb weniger Wochen getroffen werden.
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    Beitrag von gnadenlos Sa 22 Okt 2022, 11:06

    Ob in Asien, Afrika oder in Europa: China lebt keinerlei Partnerschaft, handelt ausschließlich im Eigeninteresse und stets mit dem Anspruch, die alleinige Kontrolle zu haben.

    Es gibt keinen Grund, Teile einer inländischen Infrastruktur an ausländische (Staats-)Unternehmen zu veräußern. Wirtschaftliche Notwendigkeiten und Vorteile sind herbeigeredeter Unfug.
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    Beitrag von Gast Sa 22 Okt 2022, 11:35

    Für mich hört sich das eher an wie Joint Venture zwischen COSCO (Chinese Reederei) und HHLA Tochter Container Terminal Tollerort GmbH (CTT).
    Das ist doch völlig normal in der heutigen Zeit, auch die Japaner sind in verschiedenen Reedereien im Joint Venture mit vertreten und ist ja auch im Beitrag #4, der HP von der HHLA gut erklärt.
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    Beitrag von Katana Sa 22 Okt 2022, 11:51

    gnadenlos schrieb:Ob in Asien, Afrika oder in Europa: China lebt keinerlei Partnerschaft, handelt ausschließlich im Eigeninteresse und stets mit dem Anspruch, die alleinige Kontrolle zu haben.

    Es gibt keinen Grund, Teile einer inländischen Infrastruktur an ausländische (Staats-)Unternehmen zu veräußern. Wirtschaftliche Notwendigkeiten und Vorteile sind herbeigeredeter Unfug.  

    Natürlich tun sie das und es gibt in China keine Unternehmen außerhalb staatlicher Kontrolle , selbst ausländische Investoren werden staatlich kontrolliert , darauf hätte man aber schon vor 20 Jahren kommen müssen .

    Hinter dieser Entwicklung steht wie üblich die historisch zigfach widerlegte These mit Handelsbeziehungen , demokratische Verhältnisse zu fördern .
    Hat noch nie geklappt , wird auch nie klappen , warum sollte sich ein Land ändern , wenn es trotz totalitärer Ausrichtung wirtschaftlich voll integriert wird ?

    Warum über diese Beteiligung aber plötzlich so ein Geschiss gemacht wird , will mir nicht einleuchten .

    Dann müsste man die Chinesen ja auch vom internationalen Aktienhandel ausschließen, erkläre mir ansonsten mal den Unterschied zwischen gekauften Geschäftsanteilen und
    gekauften Aktien eines Unternehmens . Chinesische Unternehmen besitzen längst große Aktienanteile aller möglichen Börsen notierten Unternehmen und da fragt kein Schwein nach und die Chinesen müssen dabei auch nicht irgendwen um Erlaubnis fragen .

    Und übrigens mit Verlaub GN , Argumente sind nicht einfach Unfug , nur weil du dich nicht mit ihnen auseinander setzen möchtest .
    Das heute schon der Großteil der Container aus China kommt ist Fakt und kein Unfug und das die Chinesen , wenn ihnen der Zugang in Hamburg verwehrt wird , ihre Container lieber kostengünstiger in Rotterdam löschen können wäre auch eine reale und verständliche Folge , täten wir auch nicht anders machen .

    Von daher ist da nix herbeigeredet .
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    Beitrag von gnadenlos Sa 22 Okt 2022, 12:47

    Katana schrieb:
    Und übrigens mit Verlaub GN , Argumente sind nicht einfach Unfug , nur weil du dich nicht mit ihnen auseinander setzen möchtest .
    Das heute schon der Großteil der Container aus China kommt ist Fakt und kein Unfug und das die Chinesen , wenn ihnen der Zugang in Hamburg verwehrt wird , ihre Container lieber kostengünstiger in Rotterdam löschen können wäre auch eine reale und verständliche Folge , täten wir auch nicht anders machen .

    Von daher ist da nix herbeigeredet .

    Es können gerne alle Container dieser Welt aus China kommen. Die Fragen sind: Weshalb ist das so und will man das? Die Antwort auf beide Fragen ist relativ einfach: Ja, weil man sich längst auf genau diesen Wegen in die vollkommene Abhängigkeit begeben hat.
    Und jetzt komme mir keiner mit dem nächsten Unfug, "weil wir darauf und deren Rohstoffe angewiesen sind". China kauft selbst jedes kleine technische Know-how und alle Rohstoffe ein. Das einzige was China selbst hat, ist eine durch strategisches Geschick aufgebaute Weltmarktbeherrschung. Wir sind schon heute kaum noch in der Lage, irgendwo auf der Welt irgendwelche Rohstoffe ohne chinesisches Wohlwollen einzukaufen.

    Ja, die wirtschaftlichen Strukturen und Zusammenhänge sind sehr komplex. Jeder Versuch, den massiven chinesischen Einfluss einzudämmen, wird von diesem Regime mit gewohnt mafiösen Gegenmaßnahmen beantwortet, wie auch die USA mehrfach erfahren mussten. Selbstgemachte Abhängigkeit eben. Und? Dann muss man einfach seinen Arsch zusammenkneifen und den langen, harten, ggf. entbehrungsreichen Weg gehen. Jedenfalls muss man einmal damit anfangen. Will man das? Natürlich nicht. So wie es ist, ist es viel bequemer. Und für die großen Unternehmen auch noch viel ertragreicher. Wenn der chinesische Einfluss für die europäische Wirtschaft und das Wohlbefinden der Bevölkerung so unentbehrlich ist, sage ich "herzlichen Glückwunsch" - an China.

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    Beitrag von gnadenlos Sa 22 Okt 2022, 12:48

    Solo schrieb:Für mich hört sich das eher an wie Joint Venture zwischen COSCO (Chinese Reederei) und HHLA Tochter Container Terminal Tollerort GmbH (CTT).
    Das ist doch völlig normal in der heutigen Zeit, auch die Japaner sind in verschiedenen Reedereien im Joint Venture mit vertreten und ist ja auch im Beitrag #4, der HP von der HHLA gut erklärt.

    Mit einem Alleinherrscher-Regime gibt es kein Joint Venture.

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