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    Chinesischer Hamburger Hafen

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    Beitrag von Oskar Di 25 Okt 2022, 21:20

    Abriter schrieb:

    Man kommt sich vor wie in einem Entwicklungsland.

    Mit Azubis ohne Anleitung als Politiker, die über "trial and error" durchs Leben stolpern.
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    Beitrag von Abriter Mi 26 Okt 2022, 19:38

    Katana schrieb:

    Der Drops ist doch schon gelutscht , man hat sich auf einen Kompromiss geeinigt .



    Kam gestern Abend schon in irgend einer Zeitung .

    Ein Kompromiss der keiner ist. Ein Teiluntersagung der Ministerien, also eine schwache Notbremse.

    Vielleicht war es nicht der letzte Streich unseres dementen Kanzlers, ziemlich sicher aber sein vorletzter. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich unsere Regierungskasper noch einmal von diesem Pausenclown mit weiten Taschen ungestraft vorführen lassen. Wenn doch, kann man nur auf das Gedächtnis der Wähler hoffen. Dan wird's aber extrem - im wahrsten Sinne des Wortes.
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    Beitrag von Katana Mi 26 Okt 2022, 20:45

    Ich kann die Aufregung um diese Beteiligung ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen .

    Weder wird hier kritische Infrastruktur verkauft , noch irgendein Teil des Hafens .
    Eine Reederei möchte sich an einer Terminalgesellschaft beteiligen , deren Terminal sowieso schon fast ausschließlich Container dieser Reederei umschlägt .
    Es geht um Kosteneinsparungen , nicht mehr und nicht weniger .

    https://www.t-online.de/region/hamburg/id_100071508/hamburger-hafen-droht-jetzt-die-ganze-macht-von-cosco-zu-spueren-zu-bekommen-kommentar.html

    Absoluter Schwachsinn daraus jetzt ein derartiges Politikum zu machen , Schaumschlägerei an der falschen Stelle, anders ist das nicht anzusehen .
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    Beitrag von Abriter Mi 26 Okt 2022, 21:37

    Das mit der Infrastruktur sehen die Ressorts der Ministerien anders.

    Davon abgesehen, ist der Teilverkauf ein Beleg dafür, dass China bereits die Kontrolle über den Hamburger Hafen hat. Dieser Notverkauf basiert eben auf der Tatsache, längst in der chinesischen Abhängigkeit zu sein. Offensichtlich möchten wir weiterhin mut- und ideenlos darin dümpeln.

    China kontrolliert schon jetzt die weltweiten Frachtströme, nicht zuletzt wegen ihrer Beteiligung an Häfen. Man kann das jetzt mit weiteren Verkäufen zementieren oder die Reißleine ziehen. Am Ende ist es nämlich nicht egal, wer an solchen Infrastrukturen Anteile hält. Kurzsichtig betrachtet, mag das der Hamburger Wirtschaft dienlich sein. Langfristig wird diese Abhängigkeit (und ihr bedenkenloser Ausbau) ein Problem werden.
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    Beitrag von Katana Mi 26 Okt 2022, 22:52

    Abriter schrieb:Das mit der Infrastruktur sehen die Ressorts der Ministerien anders.

    Davon abgesehen, ist der Teilverkauf ein Beleg dafür, dass China bereits die Kontrolle über den Hamburger Hafen hat. Dieser Notverkauf basiert eben auf der Tatsache, längst in der chinesischen Abhängigkeit zu sein. Offensichtlich möchten wir weiterhin mut- und ideenlos darin dümpeln.

    China kontrolliert schon jetzt die weltweiten Frachtströme, nicht zuletzt wegen ihrer Beteiligung an Häfen. Man kann das jetzt mit weiteren Verkäufen zementieren oder die Reißleine ziehen. Am Ende ist es nämlich nicht egal, wer an solchen Infrastrukturen Anteile hält. Kurzsichtig betrachtet, mag das der Hamburger Wirtschaft dienlich sein. Langfristig wird diese Abhängigkeit (und ihr bedenkenloser Ausbau) ein Problem werden.

    Sorry GN aber irgendwie hört sich das bei dir an , als ob du nen Sprung in der Schallplatte hast , dadurch das du jetzt zum 5. oder 6. Mal das gleiche immer noch falsche behauptest , wird deine Argumentation nicht wahrer .

    Nochmal zum mitschreiben , Cosco will weder einen Teil des Hafens kaufen noch einen Teil des Terminals, es ist schlicht falsch zu behaupten , da werde Infrastruktur aufgekauft . Das stimmt einfach nicht .

    Und China kontrolliert auch nicht die weltweiten Frachtströme , sondern nur den Strom der Waren , die bei ihnen gekauft werden .
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    Beitrag von Abriter Do 27 Okt 2022, 19:46

    Eine Infrastruktur besteht nicht ausschließlich aus Immobilen. Natürlich kauft Cosco keinen Grund und Boden, aber Anteile an einem maßgeblichen Terminalbetrieb. Cosco ist kein klassisches Wirtschaftsunternehmen. Als Staatsbetrieb ist dessen Absicht nicht der übliche marktwirtschaftliche Unternehmensgewinn, sondern die Schaffung geostrategischer Vorteile für die Wirtschaft des eigenen Landes. Natürlich ist das bis dahin nicht per se verwerflich.

    Eine solche weltweite Vorgehensweise schafft Vorteile und Möglichkeiten. In anderen Bereichen hat China diese Strategie schon recht erfolgreich umgesetzt. Zum Beispiel ist, mit Ausnahme der USA, weltweit niemand mehr in der Lage, ohne chinesischer Beteiligung eine Batterie für den Markt herzustellen. Mir ist nicht bekannt, dass China die sich daraus ergebenden (bösartigen) Möglichkeiten nutzt, aber die Gefahr ist gegeben. Das ist im Ernstfall Abhängigkeit in Reinkultur. Dagegen sind poplige Gas- und Ölleitungen nichts.

    Je mehr Beteiligungen ich habe, um so größer ist mein Einfluss auf das Geschehen. Dabei brauche ich keine hohen Anteile an einem Einzelunternehmen; ein Stimmrecht hie und da genügt. Der Einfluss funktioniert dann besonders gut, wenn ich meine Anteile in großen Teilen der Branche und möglichst weltweit habe. Wenn ich beispielsweise je 30 % Anteile an der DB, SBB und SNCF hätte, könnte ich in böser Absicht dem Zug zeigen, ob und wo er den Most holt. Wem die Züge, Gleise, Bahnhöfe und Fahrkartenautomaten gehören, spielt dabei keine Rolle mehr.

    Nun möchte ich China nicht grundsätzlich und im Vorhinein die mögliche böse Absicht unterstellen. Aber allein die aus solchen Beteiligungen und Aufkäufen entstehende Möglichkeit hierfür darf einen nicht ruhig schlafen lassen. Da muss man hellwach bleiben.

    Aktuell möchte ein chinesisches Unternehmen einen deutschen Halbleiterhersteller kaufen. Unsere Regierung gibt Entwarnung, da es sich um einfache und veraltete Technologie handele. Also alles gut? Da stellt man sich doch die Frage, weshalb China an einem so antikem Unternehmen Interesse hat. Die Antwort ist relativ einfach: Das Unternehmen produziert in Massen, sozusagen systemrelevant, Chips für die Automobilhersteller. Will China die Automobilindustrie gängeln? Ich glaube nicht. Will China die Produktion in ein anderes Land verlegen? Vielleicht, ist aber auch egal. Will China den Rohstoff- und Warenstrom neu steuern? Klar! Denn bislang kommt der ganze Krempel aus Taiwan …

    Des einen Leid ist des anderen Freud' – rein marktwirtschaftlich betrachtet ist das alles in Ordnung. Wenn da nicht diese sich eröffnende Möglichkeit zum Bösen wäre, wenn China nicht eine machtvolle Diktatur fernab unserer Werte wäre.
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    Beitrag von Katana Do 27 Okt 2022, 20:21

    Abriter schrieb:Eine Infrastruktur besteht nicht ausschließlich aus Immobilen. Natürlich kauft Cosco keinen Grund und Boden, aber Anteile an einem maßgeblichen Terminalbetrieb. Cosco ist kein klassisches Wirtschaftsunternehmen. Als Staatsbetrieb ist dessen Absicht nicht der übliche marktwirtschaftliche  Unternehmensgewinn, sondern die Schaffung geostrategischer Vorteile für die Wirtschaft des eigenen Landes. Natürlich ist das bis dahin nicht per se verwerflich.

    Du konstruierst da in diesem Falle einfach zu viel rein GN .
    Bezüglich möglicher Abhängigkeiten bin ich voll bei dir , aber diese Beteiligung ist viel einfacher gestrickt .
    An diesem Terminal werden schon aktuell, soweit ich richtig informiert bin sowieso 90% Cosco Container umgeschlagen, das einzige und ganz einfache um was es hier geht sind Kosteneinsparungen. 30% Anteile bedeuten hier schlicht auch 30% von den Gewinnen dieser Terminalgesellschaft und somit 30% Kosteneinsparung bei Liege und Umschlagsgebühren. Gleichzeitig bedeutet so eine Beteiligung aber auch eine wechselseitige Abhängigkeit da 30% Beteiligung eben auch 30% etwaiger Verluste sind , wenn der Laden nicht brummt. Deswegen liegt es im Interesse der Chinesen, dass der Laden brummt und sie werden sich hüten da irgendwelchen negativen Einfluss auszuüben, weil sie sich dann automatisch auch selber ins Knie schießen

    Abriter schrieb:
    Aktuell möchte ein chinesisches Unternehmen einen deutschen Halbleiterhersteller kaufen. Unsere Regierung gibt Entwarnung, da es sich um einfache und veraltete Technologie handele. Also alles gut? Da stellt man sich doch die Frage, weshalb China an einem so antikem Unternehmen Interesse hat. Die Antwort ist relativ einfach: Das Unternehmen produziert in Massen, sozusagen systemrelevant, Chips für die Automobilhersteller. Will China die Automobilindustrie gängeln? Ich glaube nicht. Will China die Produktion in ein anderes Land verlegen? Vielleicht, ist aber auch egal.   Will China den Rohstoff- und Warenstrom neu steuern? Klar! Denn bislang kommt der ganze Krempel aus Taiwan …

    Des einen Leid ist des anderen Freud' – rein marktwirtschaftlich betrachtet ist das alles in Ordnung. Wenn da nicht diese sich eröffnende Möglichkeit zum Bösen wäre, wenn China nicht eine machtvolle Diktatur fernab unserer Werte wäre.

    Und genau diese Nummer, wo alle zuständigen Ministerien plötzlich stillschweigend durchwinken wollen, entlarvt den Widerstand gegen die Beteiligung an der Terminalgesellschaft als hirnlosen Aktionismus. Eine Minderheitenbeteiligung ist eine tödliche Gefahr für unsere Infrastruktur , ein ganzes Unternehmen zu kaufen , ist dagegen vollkommen in Ordnung scratch
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    Beitrag von Abriter Do 27 Okt 2022, 22:43

    Katana schrieb:
    Du konstruierst da in diesem Falle einfach zu viel rein GN .

    Dein Wort in Gottes Ohr. Smile

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