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    Wer nicht widerspricht, der spendet

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    Wer nicht widerspricht, der spendet Empty Wer nicht widerspricht, der spendet

    Beitrag von Abriter Mo 03 Sep 2018, 13:28

    Organspende leicht gemacht. Der Vorschlag des Gesundheitsministers Spahn sieht vor, dass in Zukunft Personen der Entnahme ihrer Organe ausdrücklich widersprechen müssten. Ansonsten würden sie automatisch zu Spendern werden.

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    Ich halte das für keine gute Idee, obwohl ich Organspender bin. Wie soll der Widerspruch erfolgen, wo soll dieser registriert sein?
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    Beitrag von Tat2 Mo 03 Sep 2018, 14:15

    In Berlin wird eben jede Möglichkeit in Erwägung gezogen vielleicht doch noch an ein Hirn zu kommen.
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    Beitrag von Trulla Mo 03 Sep 2018, 15:33

    Abriter schrieb:Organspende leicht gemacht. Der Vorschlag des Gesundheitsministers Spahn sieht vor, dass in Zukunft Personen der Entnahme ihrer Organe ausdrücklich widersprechen müssten. Ansonsten würden sie automatisch zu Spendern werden.

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    Ich halte das für keine gute Idee, obwohl ich Organspender bin. Wie soll der Widerspruch erfolgen, wo soll dieser registriert sein?

    Man trägt dann halt einen OS-Ausweis bei sich, in dem ausdrücklich "Nein" geschrieben steht. Gibt es doch jetzt schon ... im Zweifelsfalle könnte man diesen Wunsch nach Nichtentnahme beispielsweise zusätzlich bei der Krankenkasse hinterlegen.
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    Beitrag von Oskar Mo 03 Sep 2018, 18:30

    Abriter schrieb:Organspende leicht gemacht. Der Vorschlag des Gesundheitsministers Spahn sieht vor, dass in Zukunft Personen der Entnahme ihrer Organe ausdrücklich widersprechen müssten. Ansonsten würden sie automatisch zu Spendern werden.

    GMX

    Ich halte das für keine gute Idee, obwohl ich Organspender bin. Wie soll der Widerspruch erfolgen, wo soll dieser registriert sein?

    Diese Widerspruchslösung wollte man schon mal einführen ist aber gescheitert und wird auch diesmal scheitern.

    Es genügt das Mitführen eines unterschriebenen Zettels beim Personalausweis auf dem steht "Ich bin kein Organspender ", oder man lässt sich "Finger weg" auf den Bauch tätowieren.

    Diese Widerspruchslösung gilt in einigen europäischen Ländern wie Österreich, Spanien, Frankreich und Italien. Was die Wenigsten wissen: kommt man als deutscher Tourist in Österreich zu Tode (z. B. Verkehrsunfall), ist man ohne Widerspruchsbescheid automatisch Organspender.
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    Beitrag von gnadenlos Mo 03 Sep 2018, 22:35

    Wenn nicht schon die Gesetzgebung hierzu scheitert, dann spätestens vor Gericht. Ich bin schon aus grundsätzlichen Gründen gegen stillschweigende Einwilligungen.
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    Beitrag von gnadenlos Mo 03 Sep 2018, 22:36

    Oskar schrieb:
    Diese Widerspruchslösung gilt in einigen europäischen Ländern wie Österreich, Spanien, Frankreich und Italien. Was die Wenigsten wissen: kommt man als deutscher Tourist in Österreich zu Tode (z. B. Verkehrsunfall), ist man ohne Widerspruchsbescheid automatisch Organspender.

    Sind denn Fälle bekannt, wo das mal durchgezogen wurde?


    Zuletzt von gnadenlos am Mo 03 Sep 2018, 23:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag von Oskar Mo 03 Sep 2018, 23:19

    gnadenlos schrieb:Wenn nicht schon die Gesetzgebung hierzu scheitert, dann spätestens vor Gericht. Ich bin schon aus grundsätzlichen Gründen gegen stillschweigende Einwilligungen.

    Als meine Tochter jahrelang an der Peritonealdialyse hing, wurde ich im Kollegen- und Bekanntenkreis immer wieder gefragt, wann sie denn endlich eine Spenderniere erhielte.
    Auf meine Frage, wer denn hier einen Organspendeausweis hätte, bekam ich grundsätzlich die Antwort: "Wieso, ich dachte jeder ist automatisch Organspender."
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    Beitrag von gnadenlos Mo 03 Sep 2018, 23:23

    Oskar schrieb: bekam ich grundsätzlich die Antwort: "Wieso, ich dachte jeder ist automatisch Organspender."

    Nach meiner Erfahrung ist das eine beliebte Ausrede.
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    Beitrag von Oskar Mo 03 Sep 2018, 23:24

    gnadenlos schrieb:

    Sind den Fälle bekannt, wo das mal durchgezogen wurde?

    Mir nicht, ich hatte das mal in einer Sendung in B5 Aktuell anlässlich des Tages der Organspende gehört.
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    Beitrag von gnadenlos Di 04 Sep 2018, 14:14

    Oskar schrieb:

    Mir nicht, ich hatte das mal in einer Sendung in B5 Aktuell anlässlich des Tages der Organspende gehört.

    Die nächste Frage ist: wie oft entnehmen österreichische Ärzte Organe ohne weitere Zustimmung? Wenn es eine Widerspruchsregelung gibt, muss dieser Part ja erst einmal abgeklopft werden.

    Von stillschweigenden Einwilligungen und zu verwaltenden Widersprüchen halte ich generell nichts. Derartige Regelungen taugen nämlich nichts, außer dass man damit herrlich viel Unfug treiben kann. Im konkreten Fall bewirkt eine solche Regelung, dass eine wichtige Sache erst gar nicht mehr in den Köpfen der Menschen ankommt. Die Behauptung der Bundesregierung, sie hätte es trotz aller Bemühungen nicht geschafft, die Zahl der Organspender zu steigern, ist doch der blanke Offenbarungseid. Was diese in praktischer Arbeit wenig erprobten Schwurbler als Bemühungen bezeichnen, erledigt jede Hilfsameise an einem Tag im Vorbeigehen. Diese Hansel machen es sich einfach und wollen Gerichte, Krankenkassen und andere Institutionen mit überflüssigen Zusatzarbeiten belasten.

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