gnadenlos schrieb:
Die Behauptung der Bundesregierung, sie hätte es trotz aller Bemühungen nicht geschafft, die Zahl der Organspender zu steigern, ist doch der blanke Offenbarungseid.
Vor ein paar Wochen, als die angebliche Organspendemüdigkeit der Bevölkerung beklagt wurde, wurde im Radio ganz anders berichtet.
Dass weniger Spenderorgane verpflanzt werden, liegt nicht daran, dass keine Spenden zur Verfügung stehen oder nicht genug da wären. Die Leute sind so spendefreudig wie sonst auch. Aber für die Kliniken lohnt sich der Aufwand nicht. Die kriegen pro Verpflanzung eine pauschale Summe (ich meine, es sind 5000,- €) und damit ist alles abgedeckt. Entnahme aus dem Spender, fachgerechte Vorbereitung/Aufbewahrung des Organs, Verpflanzung in den Empfänger sowie der zwangsläufig folgende Aufenthalt des betroffenen Patienten auf der Intensivstation. Und Letzteres ist das, was für die Kohle nicht mehr drin ist. Die Kliniken haben also keinen ausreichenden Anreiz, Verpflanzungen vorzunehmen und tun es dann halt nicht.