Abriter schrieb:Wir stecken in einer elenden Zwickmühle zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Weder Industrie noch Verbraucher werden ihren eigenen Ansprüchen gerecht.
Selbstverständlich gibt es neben der Automobilität noch viele andere, eventuell größere Baustellen zum Thema Umwelt und Klima. Und dann gibt es noch die vielen Schnittmengen, in denen Themen mehr oder weniger stark ineinander greifen. Gleichwohl kann man sich ein Thema, z.B. die Automobilität, herausgreifen und daran arbeiten. Dabei ist es von Vorteil, wenn man im Rahmen der Verbesserungen im eigenen Thema auf widrige Begleitumstände (aus der Schnittmenge) trifft. So geraten dann auch die anderen Themen ins Blickfeld. Ich halte es für einen großen Fehler, wenn man sich von seinem Thema abwendet weil man der Meinung ist, zunächst müsse erst einmal das andere, vermeintlich größere Problem (aus der Schnittmenge) angegangen und gelöst werden. Wenn der Wechsel aus Entwicklung und Anforderung fehlt, kommt man nicht weiter.
Sicher kann man sich ein Thema herausgreifen , aber es ist bezeichnent , dass es die Automobilität ist , bei der nahezu sämtliche Infestitionen den Bürgern aufgebürdet werden und man durch die Endpreise der E-Autos , die nach Ankündigung der Autoindustrie vom Kleinwagen an sehr viel höher als bei Verbrennern liegen , eine Mehrklassengesellschaft schafft , in der sich Mobilität auf absehbare Zeit nur noch wohlhabende Menschen leisten können . Der soziale Aspekt ist aber gar nicht um den es erstmal gehen soll .
In jeder Phase der Industrialisierung gab und gibt es auch Fehlentwicklungen , ich halte die E-Mobilität zumindest bezogen auf Autos und LKWs für eben eine solche Fehlentwicklung , weil dieser Weg nicht ein einziges der propagierten Probleme löst , sondern für jedes Fass , auf das durch diesen Weg ein Deckel drauf gemacht wird , drei neue Fässer aufgemacht werden .
Bei aller Technik Affinität , verweigere ich eine Technologie , die aus in der Hauptsache ökologischen Gründen zum Einsatz kommen soll , bei der aber schon bei der Rohstoffgewinnung erstens wieder auf endliche Ressourcen zurück gegriffen wird und ihr Abbau haargenau die gleichen Umweltzerstörungen anrichtet wie die Oelförderung , nur eben an neuen und anderen Orten .
Sei es Kupfer oder Kobalt Gewinnung im Kongo oder Lithium Abbau in Chile , die Umweltschäden sind katastrophal , absolut vergleichbar mit denen der Erdoelförderung in Nigeria .
Warum also Technologien , bei denen genau da weitergemacht wird , wo man eigentlich aufhören wollte ??
Und wieder sind es Gegenden in Schwellen oder Drittweltländern , wieder sind es benötigte Ressourcen aus politisch instabilen oder von Diktaturen beherrschten Gegenden mit denen wir uns ganz genauso politisch abhängig machen , wie bei der Oelförderung .
Dazu wiederholen wir auch einen weiteren Fehler , den wir schon bei der Energiegewinnung durch Kernkraft gemacht haben , bis heute gibt es keine Atommüllendlagerstätte und bis heute gibt es ebenso wenig in Europa eine einzige Fabrik für das recyclen von Lithium-Ionen Akkus mit der Folge , die jedem bewusst sein sollte . Bis auf weiteres landen die ausgeleierten Akkus auf irgendwelchen Großmüllhalden in der dritten Welt . Das kanns nicht sein und dazu lass ich mich auch nicht nötigen .
Das sind keine Problemlösungen , dass sind Verlagerungen nach dem Motto , aus dem Auge , aus dem Sinn .
Abriter schrieb:
Ich bleibe hier beim Thema Automobilität.
Der Verbrenner gehört unwiderruflich zu den Todgeweihten, da die aktuellen Motoren unter Einhaltung der Abgaswerte kaum noch eine Laufleistung von mehr als 200.000 Kilometer erreichen. Eine Instandsetzung mag zwar technisch möglich sein, ist aber wirtschaftlich unsinnig (und wird von keinem Verbraucher bezahlt).
Das E-Auto macht technisch gute Fortschritte. Die Entwicklung der Akkus schreitet langsam voran, die Antriebsstränge sind nahezu perfekt. Laufleistungen von 500.000 Kilometern und mehr sind schon heute kein Problem mehr. Man benötigt auch all das andere Gelumpe nicht mehr, welches in schöner Regelmäßigkeit gewechselt und ausgetauscht werden muss (Öl, Kupplung, Kat, Zündkerzen etc.).
Zwei Wermutstropfen hat das E-Auto: Zum einen stellt sich die Klima-Frage, woher der Strom kommt. Da sind wir dann bei der o.a. Schnittmenge, also andere Baustelle. Zum anderen wird die deutsche Automobilindustrie lange nicht zu den Gewinnern gehören.
Das E-Auto ist ganz sicher kein Konjunkturprogramm für die deutsche Automobilindustrie. Deren Gewinne zeigen steil nach unten, E-technisch haben sie nämlich nichts. Was sie haben, ist derzeit zugekauft, in Kooperation oder vom Investor. Kurz: sie haben gar nichts. Auch die Hoffnung (Daimlers) auf eine Batteriezellenproduktion wird sich nicht erfüllen. Es wird bestenfalls eine Batteriezellen-Endproduktion für die deutschen Hersteller geben. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Die Verbrennerentwicklung ist abgastechnisch am Ende angelangt. Ich gehe davon aus, dass einige Marken vom Markt verschwinden werden und eher alle als nur wenige deutsche Automobilhersteller ihre Selbständigkeit verlieren.
Da bin ich gänzlich anderer Meinung , der Dieselskandal hat nur leider den Blick auf die Tatsache vernebelt , dass der Dieselmotor derzeit der umweltfreundlichste Antrieb überhaupt ist , einfach schon deswegen, weil es der Treibstoff mit der höchsten Energieeffizienz ist und die Motoren unter den Verbrennern diejenigen sind , die am wenigsten verbrauchen .
Es ist für mich gerade in ökologischer Hinsicht der absolute Wahnsinn funktionierende Autos zu zigtausenden lange vor Ende ihrer technischen Funktion zu verschrotten , diese dann durch Neubauten ersetzen zu wollen und zu behaupten , dies wäre ökologisch sinnvoll und nachhaltig , das ist schlicht eine Lüge .
Abgesehen davon gäbe es , wenn man denn die Entwicklungsgelder investieren würde mit Wasserstoff einen sauberen Alternativtreibstoff , der nahezu unendlich verfügbar ist und auf dessen Betrieb Millionen von Fahrzeugen mit vergleichsweise geringem Aufwand umgerüstet werden könnten .
Ein nach meiner Ansicht wesentlich sinvollerer und umweltschonenderer Weg , bei dem ganz wichtig JEDER Staat mal mit Ausnahme von Binnenländern vollkommen ohne Wasserzugang , ihren Treibstoff SELBER herstellen könnten .
Eine Abkehr vom größten Teil des Kampfes um die Ressource Treibstoff und das Ende von Abhängigkeiten in dieser Hinsicht , könnte die Welt vollkommen verändern .
Warum man diesen Weg nicht versucht mit aller Energie zu gehen , will mir nicht einleuchten .
Die Elektro Mobilität kann und wird dies niemals erreichen, weil sie unter Zuhilfenahme von Bodenschätzen anderer Länder produziert wird .