gnadenlos schrieb:Das mit dem Körnerbrötchen ist schon hart.
Wäre das meine Frau, hätte ich sie schon auf den Mond geschossen. Und eine Federboa hinterher.
Mal ganz ab von den wirren Gedanken dieser Autorin: Eine Wohnungspolitik nach dem Motto "die Betuchten dürfen sich aussuchen, wo sie leben, die Ärmeren sollen da bleiben, wo etwas übrig bleibt" halte ich für verfehlt. Das führt nicht nur zu Ghettoisierung, sondern auch zur endgültigen Spaltung der Gesellschaft. Als Ärmerer, ganz weit draußen, kann man es sich gar nicht mehr leisten, zur Geld verdienen zu gehen.
Die Wohnungs(bau)politik ist in Deutschland m.E. sträflich vernachlässigt worden. Seit den 1990er Jahren schrumpft der Markt des gemeinnützigen Wohnbaus. Einerseits weil die Wohnungen vertragsgemäß auf die privaten Investoren übergehen, anderserseits weil in diesem Bereich kaum neue Wohnungen geschaffen werden (obwohl die Zahl der Bedürftigen steigt).
Das ist durchaus richtig , dass der soziale Wohnungsbau vernachlässigt wurde aber den Satz kann ich nun echt nicht nachvollziehen .
"die Betuchten dürfen sich aussuchen, wo sie leben, die Ärmeren sollen da bleiben, wo etwas übrig bleibt"
Selbstredend schränkt der finanzielle Spielraum die Wohnortwahl ein , ich kann mir auch keine Villa in Monaco leisten , auch wenn ich das wollte .
Selbst zu Hochzeiten des sozialen Wohnungsbau war das doch nie anders , Beispiel Hamburg , auch in den 60er und 70er Jahren konnte sich kein normaler
Werktätiger ne Wohnung in Blankenese leisten oder in Winterhude oder an der Alster .
Gerade in Großstädten gab es Arbeiterviertel schon immer und ich glaube auch nicht , dass die Politik da irgendetwas dran ändern könnte .
Wenn du jetzt schaust , wofür die gut betuchten Schwachköppe Wahnsinnsmieten oder überteuerte Imobilienpreise zahlen , dann fasst du dir an den Kopp .
HH-Wilhelmsburg ist jetzt ein Hipster Stadtteil , ich hab da jahrelang gelebt , wo das ein Migrantenstadtteil war in den kaum ein Hamburger ziehen wollte , aber so what ,
die Mieten waren echt günstig. Heute ziehen sie dich da übern Tisch für sanierte Altbauten in denen du die Flöhe husten hörst und der Stadtteil ist immer noch
eine Insel zwischen Norder und Süderelbe mit rundrum Industrie .
Die Explosion der Mieten ist denke ich gar nicht so sehr einem konkreten Wohnraummangel geschuldet , sondern eher der Idiotie der Leute , diese überzogenen Preise auch
einfach ohne mit der Wimper zu zucken zu bezahlen .