von Oskar Mi 05 Sep 2018, 18:32
Abriter schrieb:Jetzt habe ich einige viele Artikel zum Thema Organspende und Widerspruchslösung gelesen. Mein Eindruck bleibt: eine Totgeburt. Die Widerspruchslösung ändert nichts in den Köpfen der Menschen, an den organisatorischen Erfordernissen und wird auch die Zahl der Transplantationen nicht wesentlich steigern. Pferd von hinten und so ...
Hier mal ein anderer Blickwinkel, zumindest was die Nierentransplantation betrifft.
Wie erwähnt, warten in D die Patienten im Schnitt 10 Jahre auf eine Nierentransplantation. Nun ist es so, erst wenn die Niere kaputt ist, kommt man auf die Warteliste von Eurotransplant, also 10 Jahre Dialyse und die gibt es nicht zum Nulltarif. Je nach Art der Dialyse fallen hier im Schnitt 40.000 € pro Patient und Jahr an. D.h. 400.000 € pro Patient in 10 Jahren, die von den Kassen übernommen werden. Bei 8.000 Patienten kommt da Einiges zusammen.
Dagegen sind die Kosten für eine Transplantation von 50.000 € pro Patient für die Kassen ein Klacks. Wenn es also gelänge, wie in A oder E durch die Widerspruchsregelung die Wartezeit auf ein halbes Jahr zu verkürzen, weil dann definitiv wesentlich mehr Spenderorgane zur Verfügung stünden, wäre dies eine gigantische Kosteneinsparung für das Gesundheitswesen, die auch locker organisatorische Mehrkosten auffangen würden.
Vielleicht muss man den Vorstoß Spahns mal unter diesem Gesichtspunkt sehen.