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    Endlich wieder Atombömbchen

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    Endlich wieder Atombömbchen - Seite 12 Empty Re: Endlich wieder Atombömbchen

    Beitrag von Katana Sa 09 Feb 2019, 13:31

    Auch von diesen Berichten darf man aber die Presse übliche Übertreibung und Dramatisierung abziehen .

    Allein ein Start einer vermeindlichen Rakete kann zwar einen Alarm aber noch längst keinen Gegenschlag auslösen .

    Für die Amerikaner gab es derlei Alarme zum Beispiel zigmal , was einfach daran liegt , dass die Russen ihre Trägerraketen für Satelliten auf der Basis ihrer Interkontinetalraketen entwickelt haben .
    Beim Start und in der Aufstiegsphase sind deren Satellitenstarts nicht vom Start eines ICBM zu unterscheiden , erst beim Brennschluss bestimmter Raketenstufen kann man erkennen ob eine geostationäre Umlaufbahn erreicht werden soll oder ein Weiterflug erfolgt .

    Von daher bedeutet der Alarm bezüglich eines Raketenstarts einfach nur die Einleitung einer Routine auf der Gegenseite , die dann in erhöhte Bereitschaft geht und erstmal überprüft ob mehrere Starts erfolgen und welchen Verlauf der Start nimmt , bis jetzt war dann eben spätstens nach 5-7 Minuten Hochspannung die Sache erledigt . Für genau diese Fälle werden die Soldaten aber auch ausgebildet .
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    Endlich wieder Atombömbchen - Seite 12 Empty Re: Endlich wieder Atombömbchen

    Beitrag von Abriter So 10 Feb 2019, 10:15

    Katana schrieb:Auch von diesen Berichten darf man aber die Presse übliche Übertreibung und Dramatisierung abziehen .

    Allein ein Start einer vermeindlichen Rakete kann zwar einen Alarm aber noch längst keinen Gegenschlag auslösen .

    Für die Amerikaner gab es derlei Alarme zum Beispiel zigmal , was einfach daran liegt , dass die Russen ihre Trägerraketen für Satelliten auf der Basis ihrer Interkontinetalraketen entwickelt haben .
    Beim Start und in der Aufstiegsphase sind deren Satellitenstarts nicht vom Start eines ICBM zu unterscheiden , erst beim Brennschluss bestimmter Raketenstufen kann man erkennen ob eine geostationäre Umlaufbahn erreicht werden soll oder ein Weiterflug erfolgt .

    Von daher bedeutet der Alarm bezüglich eines Raketenstarts einfach nur die Einleitung einer Routine auf der Gegenseite , die dann in erhöhte Bereitschaft geht und erstmal überprüft ob mehrere Starts erfolgen und welchen Verlauf der Start nimmt , bis jetzt war dann eben spätstens nach 5-7 Minuten Hochspannung die Sache erledigt . Für genau diese Fälle werden die Soldaten aber auch ausgebildet .

    Ja, früher. Vielleicht heute noch, morgen schon nicht mehr. Die Welt rückt näher (Heinz Becker).

    Durch die geopolitischen Veränderungen und den Fortschritt in der Waffentechnologie sind dicke Langstreckenbömbchen, die erst den Mond angucken, nicht mehr erforderlich. Viel Getöse und lange Wegstrecken gehören sicher bald der Vergangenheit an. Kleinste mobile Vorrichtungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft reichen völlig aus. Keiner weiß genau, welche neuen Techniken in welchen Mengen wo bereits vorhanden sind. Die Monster in den stationären Abschussvorrichtungen aus dem vergangenen Jahrtausend kommen dann, wenn überhaupt, nur noch im Final zum Einsatz. Schon heute steht man sich Auge in Auge, Schulter an Schulter gegenüber, dazwischen gibt es für Europa und Russland keinen (Zeit-)Puffer mehr. Und genau da beginnt unser Problem. Für die Kontrahenten USA und Russland ist Europa nur ein Schauplatz, das Schachtfeld schlechthin. Europa geht den beiden Mächten im Falle eines Falles weit am Popo vorbei. Das eigene Hemd ist und bleibt näher.
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    Beitrag von Katana So 10 Feb 2019, 13:35

    Abriter schrieb:
    Ja, früher. Vielleicht heute noch, morgen schon nicht mehr. Die Welt rückt näher (Heinz Becker).

    Durch die geopolitischen Veränderungen und den Fortschritt in der Waffentechnologie sind dicke Langstreckenbömbchen, die erst den Mond angucken, nicht mehr erforderlich. Viel Getöse und lange Wegstrecken gehören sicher bald der Vergangenheit an. Kleinste mobile Vorrichtungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft reichen völlig aus. Keiner weiß genau, welche neuen Techniken in welchen Mengen wo bereits vorhanden sind. Die Monster in den stationären Abschussvorrichtungen aus dem vergangenen Jahrtausend kommen dann, wenn überhaupt, nur noch im Final zum Einsatz. Schon heute steht man sich Auge in Auge, Schulter an Schulter gegenüber, dazwischen gibt es für Europa und Russland keinen (Zeit-)Puffer mehr. Und genau da beginnt unser Problem. Für die Kontrahenten USA und Russland ist Europa nur ein Schauplatz, das Schachtfeld schlechthin. Europa geht den beiden Mächten im Falle eines Falles weit am Popo vorbei. Das eigene Hemd ist und bleibt näher.

    Wenn du so argumentierst , dann kann von Russland für Europa in nuklearer Hinsicht keine Bedrohung ausgehen .

    Man denke nur mal an Tschernobyl und das war nur ein Gau , Strahlung und Fallout ebenso wie ein nuklearer Winter bleibt eben nicht auf ein Schlachtfeld fixiert und nur mal als Beispiel , Moskau und Stockholm sind gerade mal knapp 1500 Km Luftlinie voneinander entfernt .

    Im konventionellen Bereich gebe ich dir Recht , da wäre Europa das Schlachtfeld bei einer russischen Aggression , nuklear würde das ein Eigentor werden für die Russen .

    Die einzige echte Neuentwicklung dabei , ist die russische "Avangard" , die angeblich steuerbar und innerhalb der Atmosphäre 20fache Schallgeschwindigkeit erreichen soll . Mobile Abschussvorrichtungen allgemein sind ein alter Hut , dass russische Arsenal ist seit Jahrzehnten ein Mix aus Silos , Bahnplattformen und LKWs , hingegen die USA ihre Schlagkraft mehr auf U-Boote verlegt haben . U-Boote haben die Russen zwar auch , aber nicht in der Menge .

    Zu Zeiten des kalten Krieges stand man sich an der deutsch/deutschen Grenze genau so nahe und zwar mit den größten Truppenkonzentrationen überhaupt und dem kompletten Arsenal von konventionell bis nuklear .

    Wo sich einiges getan hat , ist im konventionellen Bereich , auf US Seite insbesondere bezüglich der Möglichkeiten größere Truppenverbände mit wenig Aufwand in extrem kurzer Zeit zu zerschlagen

    https://www.youtube.com/watch?v=WtYk20z3-UM

    Mit diesen Spielzeugen kann eine Staffel Jagdbomber innerhalb von 3 Minuten eine ganze Panzerdivision nahezu vernichten .
    Im ersten Moment mutet sowas pervers an , denkt man aber drüber nach , verhindert das Wissen über solche Möglichkeiten dumme Gedanken schon im Ansatz , weil jeder Versuch großangelegter Aggression , wie sie zu Zeiten des kalten Krieges vielleicht funktioniert hätte , heute so ziemlich zum scheitern verurteilt ist .

    Schlachtfelder , großangelegte Panzervorstösse , gerade über große Entfernungen würden heute durchweg in einem Gemetzel enden , man neutralisiert sich gegenseitig nahezu genauso wirksam konventionell wie nuklear , einzig bei asymetrischen Konflikten kommt es noch zu konventionellen Gefechten im klassischen Sinne .
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    Beitrag von Gast So 10 Feb 2019, 13:42

    Abriter schrieb:

    Ja, früher. Vielleicht heute noch, morgen schon nicht mehr. Die Welt rückt näher (Heinz Becker).

    Durch die geopolitischen Veränderungen und den Fortschritt in der Waffentechnologie sind dicke Langstreckenbömbchen, die erst den Mond angucken, nicht mehr erforderlich. Viel Getöse und lange Wegstrecken gehören sicher bald der Vergangenheit an. Kleinste mobile Vorrichtungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft reichen völlig aus. Keiner weiß genau, welche neuen Techniken in welchen Mengen wo bereits vorhanden sind. Die Monster in den stationären Abschussvorrichtungen aus dem vergangenen Jahrtausend kommen dann, wenn überhaupt, nur noch im Final zum Einsatz. Schon heute steht man sich Auge in Auge, Schulter an Schulter gegenüber, dazwischen gibt es für Europa und Russland keinen (Zeit-)Puffer mehr. Und genau da beginnt unser Problem. Für die Kontrahenten USA und Russland ist Europa nur ein Schauplatz, das Schachtfeld schlechthin. Europa geht den beiden Mächten im Falle eines Falles weit am Popo vorbei. Das eigene Hemd ist und bleibt näher.



    Wenn dem so wäre , dann wäre Putin bisher nicht so besonnen geblieben, ohne Putin und sein Besonnenheit hätte es längst geknallt.
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    Beitrag von Abriter So 10 Feb 2019, 14:00

    Ja eben und eben. Konventionelle Schlachten zwischen den Weltmächten sind aus den von dir genannten Gründen eher ausgeschlossen. Das sinnfreie Gemetzel gibt sich keiner der Großen. Und auch in mittelgroßen Konflikten verliert die alte konventionelle Kriegsführung zunehmend an Wert. Panzer und Grenadiere landen - von Rohstoffbehütungseinsätzen in der Dritten Welt bei Oberquetschebremburg abgesehen - im Museum. Die Seestreitkräfte mitsamt U-Booten taugen nur noch als nukleare Abschussrampe. Für alles andere sind sie inzwischen sehr verwundbar (selbst nach Aussage der USA).

    Ich glaube, man legt gar keinen Wert mehr auf große Atombomben. Kleine nukleare Waffensysteme reichen aus, um Europa zu lähmen, ohne dass es zu nennenswerten Fallouts außerhalb kommt. Der Ami ist weit genug weg, dem Russen ist's egal. Kriege sind ja ohnehin nicht von Vernunft getrieben.
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    Beitrag von Katana So 10 Feb 2019, 14:08

    Leon0822 schrieb:


    Wenn dem so wäre , dann wäre Putin bisher nicht so besonnen geblieben, ohne Putin und sein Besonnenheit hätte es längst geknallt.

    Das hat mit Besonnenheit überhaupt nix zu tun , sondern mit Abschreckung , kaum jemand ist so irre einen Konflikt zu beginnen , den man nicht gewinnen kann .

    Die Zeit der konventionellen Schlachten ist einfach vorbei , weil Masse nichts mehr bewirkt und taktische Überraschungen nicht mehr möglich sind .

    In der nächsten Generation der Waffentechnik , werden solche Schläge dann mit Drohnen ausgeführt , man verliert dann nichtmal mehr Piloten .

    Der Soldat auf dem Schlachtfeld hat einfach ausgedient , egal ob zu Fuß oder in einem Panzer , er hat einfach keine Überlebenschance mehr .


    Wie überschätzt konventionelle Vorstösse sind , konnte man in Georgien , Tscheschenien und zuletzt in der Ukraine sehen . Ebenso wie die USA trotz modernster
    Technologie in Afghanistan weiterhin versagen , wobei das eben ein asymetrischer Konflikt ist .

    Die Ukraine aber , war für die Russen eine Peinlichkeit sondergleichen .
    Die Krim zu erobern war keine Kunst , weil auf dieser Halbinsel schon vor Beginn des Konfliktes enorme Mengen russischer Soldaten vorhanden waren .
    Im Donez jedoch , ebenso wie beim Versuch eine Landverbindung zur Krim herzustellen , sind die Russen selbst an ihrem ältesten Schrott gescheitert , den sie
    zu Sowjetzeiten an die Ukraine geliefert haben .

    Was passiert , wenn diese russische Armee den Versuch wagen würde in Osteuropa einzumarschieren kann man sich denken , ein Fakt der Putin nur allzu klar ist .

    Ebenso wäre das aber andersherum , die Nato kann selbst wenn sie wollte nicht in Russland einmarschieren , viel zu weite Wege , zu wenig Truppen , hüben wie drüben würde
    es in einem Gemetzel enden , was sich kein Staat dieser Welt mehr leisten kann .

    Die einzigen weltweit ,denen ich so einen Wahnsinn theoretisch zutrauen würde , wären die Chinesen , mit der Absicht an die russischen Bodenschätze in Sibirien ranzukommen ,
    haben sie aber dank der Sanktionswut des Westens gar nicht nötig , sie kriegen Putins Oel auch friedlich und günstig genug .

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Sa 27 Jul 2024, 08:12